Der Vorstand der Deutschen Saatveredlung AG, Johannes Peter Angenendt, hat dazu aufgerufen, das Greening im Rahmen der EU-Agrarreform als Chance für den nachhaltigen Ackerbau zu begreifen.
Wie Angenendt vergangene Woche am Rande der DLG-Feldtage erklärte, könnten viele der dabei möglichen Maßnahmen wie beispielsweise Zwischenfruchtanbau oder Untersaaten praxisübliche Produktionsweisen ideal ergänzen. Neben den gewünschten ökologischen Effekten leisteten sie darüber hinaus einen Beitrag zur Verbesserung und Stabilisierung der Ertragssituation in modernen Produktionsverfahren.
Angenendt zufolge bieten sich bei der Vorhaltung von ökologischen Vorrangflächen zahlreiche pflanzenbauliche Möglichkeiten an: So könnten Zwischenfruchtmischungen ab der Sommeraussaat 2015 mit einem Faktor von 0,3 als Vorrangfläche angerechnet werden; auch die Anlage von Grasuntersaaten in Hauptkulturen sei anrechenbar. Für beide Fälle stelle die Deutsche Saatveredlung als langjähriger Züchter von Gräsern und Zwischenfrüchten ein breites Portfolio zur Auswahl.
Mindestens genauso interessant ist nach Angaben des DSV-Vorstands für den Landwirt der Anbau von Leguminosen, da hier der Anrechnungsfaktor mit 0,7 noch größer ausfalle. Neben den klassischen Druschleguminosen Erbse, Ackerbohne und Lupine könnten auch kleinkörnige Leguminosen wie Luzerne in Reinsaat genutzt werden, so Angenendt.
Betrieben, die Flächen an Flussläufen, Waldrändern und Wegen bewirtschaften, empfiehlt er zudem die Anlage von Pufferstreifen.
Der DSV-Vorstand räumte zwar ein, dass wegen der andauernden Diskussion um zu schaffende Blühaspekte und mögliche Nutzungsformen noch Unsicherheiten über die tatsächliche Ausgestaltung dieser Greeningmaßnahme existierten. Ungeachtet der endgültigen Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben biete die DSV aber auch für die Ansaat von Pufferstreifen umfangreiche Lösungen an.