Die Deutsche Saatveredelung AG (DSV) hat im Wirtschaftsjahr 2011/12 erneut verbesserte Ergebnisse erwirtschaftet und will daher am Wachstumskurs im Ausland festhalten. Das machte Johannes Peter Angenendt, Vorstand der DSV, bei der Aktionärsversammlung am 11. Dezember in Hörste (Lippstadt), deutlich.
Im letzten Wirtschaftsjahr konnte die DSV bereits ihr bestes Ergebnis seit Bestehen bekannt geben. In diesem Wirtschaftsjahr wurde dieses Ergebnis noch übertroffen. Der Umsatz wurde um weitere 5,7 Mio. Euro auf 101 Mio. Euro gesteigert. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug 11,9 Mio. Euro und lag damit um 3,5 Mio. über dem Vorjahresergebnis (8,4 Mio. Euro) und der Jahresüberschuss nach Steuern betrug 8,4 Mio. Euro (Vorjahr 5,8 Mio. Euro). Freuen konnten sich ebenfalls die Aktionäre, die wiederum eine Dividende von 8 % erhielten.
Die positive Umsatzsteigerung konnte das Unternehmen durch die Erhöhung der Warenumsätze allgemein und die Steigerung der Lizenzeinnahmen erzielen. Das Plus von 1,9 Mio. Euro wurde primär aus dem Ausland, durch Winterraps und Winterweizen erzielt.
Rapool-Ring festigt Position auf Rapsmarkt
Mit der internationalen Rapool-Ring GmbH, die mittlerweile in 14 Märkten tätig und darin mit 9 Tochtergesellschaften aktiv ist, und der German Seed Alliance, ein Verbund mittelständischer Deutscher Züchter, verfügt die DSV nach eigenen Angaben über eine strategische und wettbewerbsfähige Position für die mittelfristige Entwicklung besonders der südöstlichen und osteuropäischen Wachstumsmärkte.
In Deutschland konnte die Rapool-Ring GmbH ihre Position auf dem Rapsmarkt festigen. Der Hybridrapsanteil in Deutschland stieg im genannten WJ auf 73 % und bestätigt die Rapool-Strategie der letzten Jahre, auf die Hybridrapszüchtung zu setzten. Erstmalig läge der Warenumsatz bei Raps mit 40 % am Gesamtwarenumsatz über dem der Gräser mit 37 %, erläuterte Christoph Lüdecke, ebenfalls Vorstand der DSV, die anteilige Umsatzverteilung.
Schwieriges Gräsergeschäft
Das Gräsergeschäft im WJ 2011/12 war nach DSV Angaben schwierig. Im vorangegangenen Jahr hatte sich der Großhandel aufgrund der sich abzeichnenden Knappheit früh mit Saatgut versorgt und somit überdurchschnittlich Ware eingekauft.
Eine niedrige Ernte national und international führte dann wie vorhergesehen zu Versorgungsengpässen worauf die Absatzmengen im Vergleich zum umsatzstarken Vorjahr um 27 % zurückgingen. Durch eine gleichzeitige Preissteigerung, konnte aber der Rückgang des Umsatzerlöses auf 10 % begrenzt werden. Die Zeichen für die Zukunft stehen laut Lüdecke aber gut, da die Lagerbestände in der gesamten Branche gering seien, so dass sich ein positives Signal für die Gräserproduktion daraus ergibt.
Bedeutendster Weizenzüchter Deutschlands
Bei Winterweizen konnte der Anteil der DSV Sorten in Deutschland, an der zur Feldbesichtigung gemeldeten Vermehrungsfläche zur Ernte 2011, auf annähernd 20 % gesteigert werden, womit DSV der bedeutendste Weizenzüchter Deutschlands ist. Ein wichtiger Grund für die großen Vermehrungsflächen der DSV Sorten ist neben guten Versuchsergebnissen ihre stabile Qualität.
Im Ausland wurde die Vermehrungsfläche der DSV Getreidesorten auf mehr als 10.000 ha gesteigert, wobei die größten Flächen in Tschechien und Polen angelegt wurden.
Auch die Maisumsätze konnte das Unternehmen im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2011/2012 in Deutschland steigern. Der Absatz erhöhte sich um ca. 4,3 % und übertraf damit die allgemeine Marktentwicklung (+2 %) deutlich. Der Umsatzanteil Mais liegt bei knapp 10 %.
Der Zukunft sieht die DSV sehr positiv entgegen. Im laufenden Wirtschaftsjahr plant das Unternehmen Investitionen in Höhe von 6,5 Mio. Euro. In der Züchtung sind der Bau zweier Gewächshäuser und der Kauf von Ackerflächen geplant. (ad)