Eine frühe Saat und eine angepasste Fruchtfolge sorgen bei Michael Schmitt aus Tauberfranken auch in schwierigen Jahren für stabile Durumerträge.
Flache Böden und häufig eine ausgeprägte Trockenheit im Frühjahr: Michael Schmitt von der Betriebsgemeinschaft Lichtenhöfe in Igersheim-Bernsfelden (Main-Tauber-Kreis) weiß mit diesen Bedingungen umzugehen.
So gelang es ihm auch im schwierigen Jahr 2016, als die Erträge in der Region zum Teil auf unter 50 dt/ha einbrachen, von seinen 40 ha Durum noch durchschnittlich 65 dt/ha zu dreschen. „Durum ist eine richtige Mimose und reagiert in Grenzlagen sofort auf eine ungünstige Witterung oder auf Anbaufehler“, so die Erfahrung des jungen Ackerbauern. In diesem Jahr baut er auf 35 ha Durum an.
Seine Erfolgsfaktoren
Schmitt betont die Rolle einer guten Vorfrucht. Bei ihm kommt Winterdurum nach Raps, Soja oder früh gerodeten Zuckerrüben, nach spät räumenden Rüben auch Sommerdurum. Nach der flachen Bodenbearbeitung mit der Scheibenegge oder dem Grubber sät Schmitt bereits Ende September bis Anfang Oktober mit einer Saatstärke von 340 Körnern pro m2 aus. Bei Sommerdurum steigert er auf 380 bis 400 Körner: „Die Ausbildung von stabilen Nebentrieben entscheidet ganz wesentlich über den Ertrag“, so der Landwirt.
Nicht zu spät behandeln
Weil Hartweizen empfindlicher auf gräserwirksame Sulfonylharnstoffe reagiert, vermeidet Schmitt Standorte mit Ackerfuchsschwanz. „Wir behandeln einmal im Herbst und kommen mit Axial-Mischungen aus.“ Damit die Frosthärte weniger darunter leide, sollte der Termin allerdings nicht zu spät sein. Wachstumsregler (Medax top, Moddus) setzt er vorsichtig dosiert ein, weil Durum bei Trockenheit empfindlich auf hohe Mengen reagiert.
Michael Schmitt düngt zeitig im Jahr, bevor die Flächen zu stark austrocknen. Die ersten beiden Gaben erfolgen mit 15 m3 Schweinegülle und 50 kg N aus KAS ab Anfang Februar. Als dritte Gabe werden 80 kg N pro ha als Harnstoff gedüngt. Mit einer angepassten Fungizidstrategie sichert er Qualität und Erträge ab.
Geerntet wird bereits ab einer Feuchte von ca. 16,5 %. Für den jungen Landwirt, der in Teilzeit für den Ackerbau-Beratungsdienst Neckar-Odenwald-Tauber arbeitet, rechnet sich Hartweizen erst ab einem Preisabstand zu Weichweizen von 6 €/dt: „Darunter nehme ich das Qualitätsrisiko mit drohenden Abzügen nicht in Kauf.“ Weil ihm sein Abnehmer bis jetzt nur 20 €/dt bot, hat er vorerst auf einen Vertrag verzichtet.
"Der Winterdurum holt auf!": Mit Winterdurum lassen sich stabilere Erträge als mit der Sommerung erzielen. Dr. Herbert Siedler vom AELF Würzburg zeigt in der neuen top agrar Südplus, worauf es dabei ankommt.