Der Geschäftsführer der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA, Bernhard Url, hat angekündigt sicherzustellen, dass die Angestellten der EFSA in Zukunft keine gemeinsamen Publikationen mehr mit Industrie-Experten verfassen werden.
Der Verein Testbiotech hatte sich bei der Behörde über eine Veröffentlichung zu den Risiken des Anbaus von gentechnisch verändertem Mais in Spanien beschwert. Der Verfasser davon war Yann Devos, der für die EFSA arbeitet. Einer der Co-Autoren, Alan Raybould, arbeitet für den Konzern Syngenta, der das Saatgut für gentechnisch veränderten Mais verkaufen will.
Jetzt sollen derartige Publikationen nicht länger erlaubt sein. Wie die EFSA in ihrem Schreiben an Testbiotech feststellt, „könnten derartige Fälle den Eindruck einer unangemessenen Nähe von Mitarbeitern der EFSA zur Industrie erwecken.“
„Wir halten es für eine wichtige Entscheidung, dass es in Zukunft keine gemeinsamen Publikationen von Mitarbeitern der EFSA und der Industrie mehr geben soll“, sagt Christoph Then für Testbiotech. „Jedoch sehen wir Bedarf an generellen Richtlinien, aus denen hervorgeht, wie die ExpertInnen der EFSA in Zukunft eine unangemessene Nähe zur Industrie und Interessenkonflikte noch konsequenter vermeiden können.“