Knapp zwei Wochen nach dem Auftreten des Maiswurzelbohrers in der Südpfalz haben die Kontrolleure des Pflanzenschutzdienstes Rheinland-Pfalz in der vergangenen Woche erneut zwei Käfer aus ihren Lockstofffallen geholt.
Nach Angaben des Mainzer Landwirtschaftsministeriums liegt die Fundstelle dieses Mal in der Vorderpfalz, südlich von Fußgönheim, an der Autobahn 61. Ressortchefin Ulrike Höfken geht davon aus, dass es sich im Gegensatz zu den Funden in der Südpfalz um eine Neueinschleppung des Schädlings handelt, für die der Fernverkehr verantwortlich sein könnte. Dagegen habe sich der Maiswurzelbohrer in der Südpfalz bereits etabliert, eine Ausrottung sei nicht mehr möglich. Daher werde dort der Befall durch Fruchtfolgemaßnahmen eingegrenzt.
Laut Höfken darf Mais nur in zwei von drei aufeinanderfolgenden Jahren auf demselben Feld angebaut werden. Im nun betroffenen Gebiet in der Vorderpfalz habe sich der Käfer hingegen noch nicht etabliert, so die Ministerin. Eine Verordnung schreibe in diesem Fall einen Insektizideinsatz vor, um eine Ausbreitung des Schädlings bereits in diesem Jahr zu verhindern. Für die Grünen-Politikerin sind jedoch die Einhaltung einer Fruchtfolge und der Verzicht auf den Monokulturanbau die besten Bekämpfungsmaßnahmen. So liege die Bekämpfungswirkung einer Anbaupause für Mais bei 98 %; davon seien Insektizide weit entfernt.
Um den neuen Fundort müssen laut Höfken nun eine Befallszone im Umkreis von einem Kilometer und eine Sicherheitszone mit einem Radius von fünf Kilometern ausgewiesen werden. In der Befallszone müsse der Maiswurzelbohrer umgehend mit dem Insektizid Biscaya bekämpft werden. Anschließend dürfe in der Befallszone zwei Jahre lang kein Mais angebaut werden, während dies in der Sicherheitszone in beiden kommenden Jahren einmal möglich sei. (AgE/ad)
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