Aktuell sind in den Getreidebeständen erste Läuse auf den Blättern und auf Einzelschlägen auch in der Ähre zu beobachten. Zurzeit besteht aber noch kein Handlungsbedarf. Wichtig ist allerdings - auch wenn natürliche Gegenspieler wie Marienkäfer in den Beständen zu finden sind – einen Befall regelmäßig zu kontrollieren. Für den Zeitraum von EC 61 bis 75 liegt der Bekämpfungsrichtwert bei 3 bis 5 Blattläusen je Ähre bzw. bei 60 bis 80 % befallener Ähren und/oder Fahnenblätter.
Für eine gezielte Bekämpfung empfiehlt sich eine Behandlung mit dem schnell wirkenden Pirimor Granulat (Wirkstoff: Pirimicarb). Über die Dampfphase erfasst es auch tief im Bestand und in der Ähre sitzende Läuse. Zu beachten ist dabei Folgendes: Brauchen Sie Pirimor Granulat bis zum 30.04.2022 auf (die Abverkaufsfrist endete am 31.04.2021). Bei Temperaturen unter 15°C empfiehlt es sich, die Aufwandmange auf 300 g/ha zu erhöhen. Bei über 15°C reichen dagegen 200 g/ha Pirimor Granulat aus.
Hier noch zwei Hinweise:
1. Pirimor Granulat wird durch PIRIMOR G ersetzt. Hier gelten neue Auflagen: Bei über 15°C liegt die Menge bei 200 g/ha. Zudem darf auf derselben Fläche innerhalb eines Kalenderjahres und in den 3 darauffolgenden Kalenderjahren keine zusätzliche Anwendung von Mitteln, die den Wirkstoff Pirimicarb enthalten, erfolgen. Pirimor Granulat und Pirimor G sind B4-Produkte (bienenungefährlich).
2. Das systemisch wirkende Insektizid Teppeki (Wirkstoff: Flonicamid) ist mit 140 g/ha jetzt in allen Getreidearten zugelassen und zeichnet sich durch eine gute Dauerwirkung von 4 bis 6 Wochen aus. Tief im Bestand sitzende Läuse lassen sich mit Teppeki allerdings nicht erfassen. Vorteilhaft ist die gute Nützlingsschonung. Teppeki ist ein B2-Produkt (Anwendung auf blühenden oder von Bienen beflogenen Pflanzen nur nach dem täglichen Bienenflug).
Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.