Die Hersteller von Pflanzenschutzmitteln sehen sich durch die "Farm to Fork"-Strategie der EU-Kommission nicht an den Pranger gestellt und wollen bei der angekündigten Verminderung mitmachen sowie auf die Forderungen eingehen.
"Wir sind Teil der Lösung", betonte Geraldine Kutas, Generaldirektorin des Europäischen Verbandes der Pflanzenschutzmittelhersteller (ECPA). Dazu hat der Verband ein Drei-Punkte-Programm ausgearbeitet, berichtet aiz.info. Der Einsatz der risikoreichen Mittel müsse in den kommenden zehn Jahren vermindert werden, räumte Kutas ein. Ob eine Halbierung bis 2030 der richtige Weg ist, stellt Kutas allerdings infrage.
ECPA fordert zunächst von der EU-Kommission eine Folgenabschätzung, bevor konkrete Ziele für die Verminderung festgelegt werden. Die EU-Kommission soll die Auswirkungen auf das Angebot von Nahrungsmitteln, auf die Umwelt und die Einkommen der Landwirte bei verschiedenen Reduktionszielen untersuchen.
Schon heute wollen sich die Produzenten von Pflanzenschutzmitteln mit ihrem Drei-Punkte-Programm der "Farm to Fork"-Strategie anschließen. Sie kündigen Investitionen von 10 Mrd. Euro in die Präzisionslandwirtschaft und die Digitalisierung bis 2030 an. Zudem wollen die Hersteller 4 Mrd. € in den biologischen Pflanzenschutz investieren. Zweitens sollen mehr Behälter von Pflanzenschutzmitteln wiederverwendet werden. Die Recyclingquote in der EU soll von heute 60 % auf 75 % im Jahr 2025 ansteigen. Drittens will die Pflanzenschutzindustrie eine sachgemäße Ausbringung sicherstellen und dazu die Trainingsprogramme für Landwirte und Berater ausbauen.