Der Umweltausschuss des Europaparlaments hat den Rat aufgerufen, sich gegen die Anbauzulassung der gentechnisch veränderten Maislinie 1507 auszusprechen. In einem Entschließungsentwurf, der den Ausschuss vergangene Woche passierte, bekräftigen die Abgeordneten Zweifel an der Risikobewertung durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA).
Die Umweltexperten befürchten von einem Anbau des Produkts unter anderem langfristig negative Folgen für Falter, Lebewesen in Gewässern und im Boden sowie für die Artenvielfalt insgesamt. „Europa braucht, bevor neue Pflanzen genehmigt werden, dringend ein neues Verfahren zur Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen“, betonte der agrarpolitische Sprecher der Grünen, Martin Häusling. Der Entwurf gelangt im Januar ins Plenum. Der Rat dürfte Anfang nächsten Jahres über den Zulassungsantrag abstimmen.
Voraussichtlich wird ein schriftliches Verfahren angewendet, da der Agrarrat im Januar ausfällt - das einzige Treffen fachkompetenter Minister vor dem Verstreichen der gesetzten Frist. Wenn sich die Mitgliedstaaten nicht mit qualifizierter Mehrheit gegen den Vorschlag aussprechen - was angesichts des üblichen Patts fraglich scheint -, ist die Europäische Kommission gehalten, den Vorschlag in Eigenregie zu verabschieden.
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