Die FarmSaat AG, ein mittelständischer Züchter, Produzent und Anbieter von Sorten und Saatgut, eröffnet in Everswinkel im Kreis Warendorf erstmals einen Prüf- und Züchtungsstandort für Mais. Mit dieser Investition in Forschung und Entwicklung baut das Unternehmen sein bundesweites Netzwerk auf 15 Standorte aus.
Ziel sei es, für die Landwirte jeder Region Saatgut mit den jeweils bestmöglichen Ertrags- und Qualitätsmerkmalen anzubieten, teilte FarmSaat vergangene Woche in einer Presseinformation mit. Dazu würden spezifische klimatische Bedingungen sowie individuelle Bodenqualitäten der unterschiedlichen Regionen berücksichtigt.
Bei allen Forschungs- und Züchtungsaktivitäten setze man auf die traditionelle Methode und verzichte dabei bewusst auf den Einsatz gentechnisch veränderter Organismen und die Laborzüchtung. „Mit dem neuen Züchtungsstandort entwickeln wir für Landwirte im Kreis Warendorf das Maissaatgut, das ihren individuellen Qualitäts- und Leistungsanforderungen entspricht“, erklärte Swen Wolke, Vorstand der FarmSaat AG.
Unter realen klimatischen Bedingungen vor Ort würden neue genetische Kombinationen entwickelt. Eine optimal gesteuerte Prüfung und Selektion der Pflanzen könne allerdings nur in Versuchen auf dem Feld unter Praxisbedingungen stattfinden. Bei Saatgut aus dem Labor bestehe hingegen immer die Gefahr, dass die negative Selektion letztendlich dem Landwirt überlassen werde.
Laut FarmSaat wird während der Vegetation jede einzelne genetische Kombination mehrfach bonitiert. Dabei stünden Prüfkriterien wie Gesundheit, Wachstumsentwicklung in der Jugend, Resistenzen und Ertragsverhalten im Vordergrund. Als Vergleichsgrößen dienten Standardsorten der Region. Im Rahmen dieses nachhaltigen Prüf- und Entwicklungsverfahrens würden insgesamt neun Vegetationsphasen - jeweils von Frühjahr bis Herbst - durchlaufen. Nach Selektion der Kombinationen mit den besten Ertrags- und Qualitätsmerkmalen würden diese anschließend in die offiziellen Zulassungsprüfungen der europäischen Sortenämter eingestellt. (AgE)