Ursache für das starke Auftreten von Kolbenfusarium im Mais im vergangenen Jahr ist im Wesentlichen die feucht-kühle Witterung zur Blüte im Juli gewesen. Diese Auffassung haben Experten aus der Schweiz sowie aus Frankreich und Deutschland auf dem Internationalem Mais- und Informationsring (IMIR) vertreten.
Wie das Deutsche Maiskomitee (DMK) im Anschluss daran mitteilte, können derzeit nur vorbeugende Maßnahmen getroffen werden, da bisher weder resistente Maissorten noch wirksame Fungizide zur Kontrolle dieser Pilzkrankheit zur Verfügung stehen.
In der Schweiz untersucht laut DMK die Forschungsanstalt Agroscope die Anfälligkeit von Maissorten, indem diese künstlich mit Fusarienpilzen infiziert worden. Bei den Versuchen seien deutliche Sortenunterschiede festgestellt worden. Allerdings seien für belastbare Aussagen mindestens drei Versuchsjahre notwendig, weshalb zum jetzigen Zeitpunkt konkrete Sortenempfehlungen „sehr schwierig“ seien, erklärte Dr. Stéphanie Schürch von Agroscope.
Klaus Mastel vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) stellte fest, dass mittelspäte Maissorten deutlich höhere DON-Werte aufwiesen als mittelfrühe und frühe Sorten. Grund hierfür sei der spätere Erntezeitpunkt und die damit zusammenhängenden längeren Befallszeiträume bei mittelspäten Sorten.
Agroscope-Wissenschaftlerin Tomka Musa berichtete, dass sie nach mehrjährigen Feldversuchen eine signifikant höhere Mykotoxinbelastung bei Mulchsaatflächen gegenüber gepflügten festgestellt habe. Bei regelmäßig gepflügten Flächen habe die Vorvorfrucht an die Oberfläche gelangen können. Alain Weissenberger von der elsässischen Landwirtschaftskammer stellte die Ergebnisse mehrjähriger Versuche vor, wonach zwar eine Maiszünslerbekämpfung die Mykotoxingehalte um bis zu 90 % reduzieren könne, allerdings bei relativ geringem Zünslerbefall andere Faktoren wie die Witterung deutlich mehr Einfluss auf die Mykotoxinbelastung hätten.