Viele Weizen- und teils auch Gerstenbestände zeigen Reaktionen auf die zurückliegende Stressphase bedingt durch Frost und Trockenheit. In Sachsen wird vermehrt von Frostschäden berichtet: Hier zeigen sich vor allem in früh gesäten Weizenbeständen, aber auch in einzelnen frostanfälligen Sorten der Wintergerste, im Wuchs gehemmte Pflanzen (weiße Blätter beim zuletzt spitzenden Blatt oder weiße Blattspitzen).
Auch Halmverbräunungen zwischen dem 1. und 2. Halmknoten können beobachtet werden, teils sogar bis hin zu im Halm verbräunten Ähren. Auch in Bayern sind Spuren von Trockenstress und Frösten erkennbar, die sich als Vergilbungen der Blattspitzen und chlorotische Blattaufhellungen äußern, meist auf den Blattetagen F-3 und F-4. Viele Bundesländer berichten zudem von einem vermehrten Auftreten von PLS-Flecken - ebenfalls stressbedingt.
Bis zur Monatswende April/Mai zeigten sich die Getreidebestände aufgrund der ausgeprägten Trockenheit überwiegend gesund. Regional sorgten in den letzten 10 Tagen Niederschläge von mehr als 20 mm für eine kurze Entspannung des Trockenstresses. Viele Bestände haben momentan einen Entwicklungsvorsprung von ca. 1 Woche gegenüber dem Vorjahr. Die angekündigten niedrigen Temperaturen in der kommenden Woche lassen jedoch vermuten, dass die zügige Entwicklung nun etwas ausgebremst wird.