Nach bisherigen Ergebnissen aus Befallgebieten ist der Fruchtwechsel die wirksamste und sicherste Bekämpfungsmaßnahme gegen den Westlichen Maiswurzelbohrer. Das berichtete Dr. Peter Baufeld vom Julius-Kühn-Institut (JKI) bei der Ackerbautagung Main-Kinzig, die der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) Mitte Februar zum sechsten Mal in Gründau-Gettenbach durchführte.
Mit dem Fruchtwechsel werde ein Wirkungsgrad von 96 % bis 98 % erreicht. Es würden gute Eingrenzungsmaßnahmen realisiert, wenn der Maisanbau in jedem dritten Jahr für eine Vegetationsperiode unterbrochen werde, erklärte Baufeld. Eine Bekämpfung der Larven durch Vergraben mit dem Pflug sei möglich, jedoch nicht vollständig zu erreichen.
Der Experte wies darauf hin, dass ein Befall mit dem Maiswurzelbohrer im Extremfall zu Ertragsausfällen von bis zu 80 % führen könne. Problematisch sei das gute Flugvermögen der Käfer, die bei Distanzflügen bis zu 40 km überwinden könnten. Zusätzlich bestehe die Möglichkeit, dass der Käfer durch Verkehrsmittel, auch Flugzeuge, Verbreitung finde. Diese hänge dann davon ab, ob am Zielort Wirtspflanzen seien, die geeignete Fraß- und Entwicklungsbedingungen böten. Derzeit sei die Verbreitung des Maiswurzelbohrers hauptsächlich auf die südlichen Bundesländer beschränkt, wobei erste Funde auch aus Südhessen gemeldet worden seien.
Bestätigt wurde die Wirksamkeit des Fruchtwechsels gegen den Maiswurzelbohrer durch Georg Meierhofer, praktizierender Landwirt mit Biogasanlage im Landkreis Passau. Dort war nach einem ersten Käferfund im Jahr 2007 ein intensives Monitoring vorgenommen worden. Der Biogasanlagenbetreiber äußerte die Hoffnung auf andere Pflanzenarten, die Mais zumindest teilweise als Gärsubstrat ersetzen könnten. Ein Ausweg über Genmais scheide hierzulande aus, da der Anbau gesellschaftspolitisch nicht durchsetzbar sei, so Meierhofer. In den USA seien inzwischen auch Käfer gefunden worden, die die Resistenz des Genmaises bereits durchbrochen hätten und deshalb zu neuen Problemen führen dürften. (AgE)