Unabhängig zu sein vom Eiweißmarkt und die gute Vorfruchtwirkung sind zwei Gründe, warum Schweinemäster Ernst-Heinrich Brede im nordhessischen Lohne seit 25 Jahren Futtererbsen anbaut. Der aid Infodienst berichtet, dass er fünf Hektar Erbsen als Schweinefutter benötigt und damit etwa die Hälfte des Proteinbedarfs der Schweine decken kann. Die andere Hälfte kauft er als Sojaschrot für eine ausgewogene Futtermischung mit optimalem Aminosäurenverhältnis zu.
Die Erbsen werden auf dem eigenen Betrieb gemahlen und mit Getreide aus eigenem Anbau gemischt, erklärt der aid weiter. Ein weiterer Grund für Brede, Erbsen anzubauen, sei die Vorfruchtwirkung von Erbsen in der Fruchtfolge. Als Leguminose sammle die Erbse Luftstickstoff, der dem nachfolgenden Getreide zu Gute käme. 30 bis 40 Kilogramm Reinstickstoff könnte Brede so in der Folgefrucht einsparen. Da Erbsen nicht selbstverträglich sind, benötige der Boden eine Ruhepause von fünf bis sechs Jahren.
Laut aid ist der Anbau nicht ganz so einfach, denn die Saat der Erbse erfolgt ungewöhnlich früh, manchmal schon Mitte März. Das brauche Fingerspitzengefühl, so Brede in einem Interview der aid-Fachzeitschrift B&B Agrar.
Demnach düngt Brede seine Erbsen allein durch Festmist aus der Schweinemast. Damit würde der Bedarf an Phosphor, Kali und andern Grundnährstoffen ausreichend gedeckt, heißt es. Stickstoff sammlt die Erbse selbst.
Gegen Unkräuter setzt der Landwirt den Striegel ein. Erst wenn der Aufgang nicht optimal sei und Lücken entstehen, könnte im späten Frühjahr auch eine Herbizidmaßnahme nötig werden. Allerdings bereitet ab Ende Mai die Erbsenblattlaus Sorgen, die bisher aber noch meistens unter der Schadschwelle bleibt, erklärt der Infodienst weiter. Brede sehe dies aber gelassen und toleriere ein gewisses Maß an Schädlingen.