Im Lager können ungebetene Gäste wie Kornkäfer, Getreideplattkäfer, Reismehlkäfer, Getreidemotten und Milben können die Qualität der Ernte erheblich mindern. Denken Sie daher frühzeitig daran, das Lager gut vorzubereiten.
Erst Besen, dann Sauger
Die Lagerschädlinge ziehen meist aus Altgetreide oder Staubansammlungen ein. Daher ist eine Reinigung der Anlagen (innen und außen) absolut wichtig. Säubern Sie auch im Boden liegende Luftschächte. Hilfreich sind dabei Pressluft- und Industriesauger. Restgetreide und Staub müssen tiefgründig aus allen Ritzen und Fugen beseitigt werden – je nach Lager eignet sich dafür auch der Hochdruckreiniger.
Elevatoren, Trocknung und Reinigung säubern
Zumindest einmal vor der Ernte sollte man auch die Elevatoren laufen lassen. Häufig liegt dort noch Getreide aus der letzten Ernte, das einigen Insekten als Nahrung dient. Gleiches gilt für Trocknung und Reinigung, wenn vorhanden. Pusten Sie auch die Gitter der Trocknung aus – und prüfen Sie, ob z.B. ausreichend Gas für die Trocknung vorrätig ist.
Insektizide im Lager gegen Käfer sicher einsetzen
Eine chemische Bekämpfung der Schädlinge in den Lagerräumen ist nur nach vorheriger sehr gründlicher Reinigung erfolgversprechend und empfiehlt sich bei Befall in den Vorjahren. Gegen Vorratsschädlinge in sauberen Lagerräumen sind z. B. folgende Mittel zugelassen:
- K-Obiol EC 25, Aufwandmenge bei Spritzapplikation in leeren Räumen: 60 ml/100 m² Fläche, bei rauen Oberflächen in 10 l Wasser und bei glatten Oberflächen in 5 l Wasser.
- Talisma EC, Aufwandmenge bei Spritzapplikation in leeren Räumen: Auf rauem Untergrund 60 ml/100 m² in 3,3 bis 5 l Wasser und auf glatten Oberflächen 30 ml/100m² in 3,3 bis 5 l Wasser.
Achten Sie beim Einsatz unbedingt auf den Anwenderschutz – und zwar sowohl während des Ansetzens als auch beim Ausbringen. Beachten Sie, dass man die Anwendung von beiden Mitteln dokumentieren und dem Abnehmer mitteilen muss. Nach der Lagerung von behandeltem Getreide müssen Lagerräume und alle Transportvorrichtungen gereinigt werden, damit verbliebene Rückstände der Mittel in und auf Stäuben nicht auf andere Erntegüter übertragen werden.
Ein Tipp zum Einlagern
Kühlen Sie das Getreide direkt nach dem Einlagern ab! Ebnen Sie vorher unbedingt die Schüttkegel ein. Wird in einem Flachlager ein Kühlgerät eingesetzt, kann der Kanalabstand maximal so groß sein, wie die Schütthöhe. Kommt dagegen ein Belüftungsgerät zum Einsatz, sollte der Kanalabstand nicht mehr als die halbe Schütthöhe betragen.