Beachten Sie bei der Abschlussbehandlung im Getreide unbedingt die Witterung. Die sommerlichen Temperaturen erhöhen die Gefahr von Verätzungen des Fahnenblatts durch Fungizide. Das gilt vor allem, wenn Sie nach Regen am darauffolgenden Tag morgens spritzen.
Bei Aufwandmengen von 2,5 l/ha Osiris oder 1,5 l/ha Ampera oder einer Kombination beider Präparate ist die Gefahr durch die griffige Formulierung besonders hoch. Setzen Sie diese Fungizide möglichst nur bei vorhandener Wachsschicht in den Abendstunden ein. Bei Temperaturen über 25 °C sollten Sie nur dann fahren, wenn es unbedingt nötig ist. In diesen Fällen empfehlen sich Einsätze nach 19 Uhr.
Fusariumgefahr noch nicht gebannt
Besonders im Südwesten, aber auch in anderen Landesteilen, waren die Bedingungen für Fusarium in den letzten Tagen günstig. Das schwülwarme Wetter mit lokalen starken Gewittern hat die Gefahr der Mykotoxinbildung deutlich erhöht. Wer in den letzten sechs Tagen die Abschlussbehandlung zu EC 61/65 in seinem Weizen durchgeführt hat, kann zwar mit guten Wirkungsgraden rechnen.
Falls es in der Abreifephase aber feucht bleibt, lassen sich Infektionen trotzdem nicht vollständig stoppen. Bleibt es regnerisch und feuchtwarm, empfiehlt sich auf hoch gefährdeten Standorten eine zweite Behandlung. Hoch gefährdet ist ein Bestand, wenn folgende Kriterien vorliegen:
- Anbau einer extrem anfälligen Sorte wie Tobak und Ritmo, aber auch Smaragd, Alexander, Inspiration oder JB Asano nach Mais.
- Bestellung des Weizens pfluglos nach Mais.
Blüht Ihr Weizen erst jetzt (Spätsaaten, Höhenlagen), sollten Sie zügig eine Abschlussbehandlung mit Fusariumwirkung durchführen. In anfälligen Sorten besteht auch nach Raps ein Risiko für Fusarium. Die Pilzporen sind nach der feuchten Witterung jetzt sicher reif. Die Inkubationszeit von Fusarium beträgt 2 bis 3 Wochen.
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