Der Chemiekonzern Bayer ist mit einem geplanten Glyphosat-Berufungsverfahren vor dem Obersten US-Gericht gescheitert. Der Supreme Court teilte mit, den Antrag auf Revision des Hardeman-Urteils nicht anzunehmen. Der Kläger hatte den Konzern für seine Krebserkrankung verantwortlich gemacht. Bayer muss nun 25 Mio. Dollar zahlen, meldet die Tagesschau.
Der von Bayer erhoffte Befreiungsschlag im Dauerkonflikt um juristische Altlasten aus der Monsanto-Übernahme um mögliche Krebsrisiken von Glyphosat bleibt damit aus. Stattdessen hoffen und tausende weitere Kläger ebenfalls auf Schadenersatzzahlungen in ihren noch anstehenden Prozessen.
Überraschend kommt die Entscheidung des obersten US-Gerichts laut Tagesschau nicht. Die Regierung von Präsident Joe Biden hatte dem Supreme Court bereits von der Annahme des Falls abgeraten.
Rückstellungen werden jetzt gebraucht
Bayer wiederum hatte vorsorglich im vergangenen Sommer zusätzliche Rückstellungen in Höhe von 4,5 Mrd. US-Dollar gebildet. Mit diesem Geld will der Konzern ein Programm aufsetzen, um in den kommenden 15 Jahren mit den Forderungen potenzieller neuer Klägerinnen und Kläger in den USA umzugehen.
An der Börse drehten die Bayer-Aktien nach der Entscheidung ins Minus und notierten rund 4,4 % tiefer. Bayer teilte im Anschluss sein Unverständnis mit und deutete an, sich in den USA weiter um ein klärendes Glyphosat-Urteil auf höchstrichterlicher Ebene bemühen zu wollen.
Die vorliegende Entscheidung beende zwar den Fall Hardeman, es gebe aber weitere Fälle - auch zu Roundup - mit denen sich der Supreme Court befassen könne. "Wir fühlen uns durch den intensiven Zuspruch von Amtsträgern, Landwirtschaftsverbänden und anderen Interessensgruppen nach der rechtlichen Kehrtwende der US-Regierung bestärkt", so das Unternehmen.