Die Düngewerte von festen organischen Düngemitteln sind durch die hohen Mineraldüngeräquivalente stark gestiegen. Auch das ist eine Auswirkung des Krieges in der Ukraine. In der Übersicht haben wir die Nährstoffgehalte und Düngewerte verschiedener organsicher Düngemittel aufgeführt. Die Stickstoff-Verfügbarkeit ist allerdings deutlich geringer als bei den flüssigen Wirtschaftsdüngern. Je nach Ausbringungszeitpunkt und Witterung kann die N-Verfügbarkeit zudem erheblich schwanken. Die zusätzlich N-Nachwirkung ergibt sich aus dem höheren Mineralisationspotential in den Folgejahren. Eine ausführlichere Auswertung zu flüssigen Wirtschaftsdüngern finden Sie in unserem Beitrag: "Wirtschaftsdünger werden immer wertvoller".
Doch neben dem Düngewert sollten Sie auch die Humusleistung fester organischer Düngemittel beachten. Dadurch verbessert sich die Bodenstruktur und die Wasserspeicherkapazität erhöht sich. Wer zum Beispiel das Stroh von den Flächen abfährt, kann diesen Verlust durch Mist oder Kompost kompensieren: So können Sie die Wirkung von 1 t Stroh mit einer Düngegabe von 1,4 t Kompost oder 2,3 t Hühnertrockenkot ersetzen. Bei Rinder-, Schweine und Geflügelmist wären 3,1 t nötig.
In Fruchtfolgen mit häufigem Strohverkauf und vielen humuszehrenden Kulturen (v.a. Zuckerrüben und Kartoffeln) eignen sich somit feste organische Düngemittel besonders stark. In Raps-Getreide-Fruchtfolgen, in denen nicht das gesamte Stroh verkauft wird, eignen sich besser flüssige organische Düngemittel.