Wie sich das Hacken und Einarbeiten von späten Güllegaben zwischen den Maisreihen auf die Erträge auswirkt, hat die LWK Nordrhein-Westfalen in einer Versuchsreihe in den Jahren 2018 und 2019 an jeweils zehn Standorten über NRW verteilt getestet. Die Erträge wurden in 2018 an fünf Standorten, in 2019 an vier Standorten ermittelt. Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- In 2018 lagen die Erträge der Varianten mit Hacke im Schnitt 4 % über denen der ungehackten Varianten.
- In 2019 wurde an drei Standorten, die beerntet wurden, die Gülle mittels Schleppschuh eingebracht. Ertragseffekt durch nachfolgendes Hacken traten hier kaum auf.
- Am Standort, auf dem die Ausbringung über den Schleppschlauch erfolgte und die Gülle anschließend eingehackt wurde, lag der Mehrertrag bei 6 %.
Die Unkrautkontrolle führte man in den Versuchen so durch, dass zu einem frühen Stadium des Maises die halbe Menge einer Herbizid-Kombination vorgelegt wurde, um die erste Unkrautwelle zu erfassen. Auf acht von zehn Standorten reichte diese Maßnahme bereits aus, um eine vollständige Unkrautkontrolle zu erzielen. Auf jeweils zwei Standorten kam es zum Nachlauf von Hirsearten. Auf einer Fläche handelte es sich um Hühnerhirse, in den anderen drei Fällen um Finger-Fadenhirse. Diese zweite Unkrautwelle ließ sich durch die jeweilige Hackmaßnahme wunderbar und nachhaltig bekämpfen.
Fingerhirsen lassen sich unter trockenen Bedingungen nur sehr schwer mit Herbiziden bekämpfen. Man benötigt hohe Aufwandmengen und das auf Standorten, auf denen der Mais ohnehin schnell unter Stress gerät. In diesen Situationen ist die Hacke den chemischen Alternativen hinsichtlich Wirkung und Verträglichkeit deutlich überlegen. Dasselbe gilt somit für die Wirtschaftlichkeit.
Empfehlung: Optimal ist es nach Erfahrungen der LWK Nordrhein-Westfalen, wenn man die erste Unkrautwelle mit reduzierten Herbizidmengen bekämpft. Denn dann bekommt der Mais den Entwicklungsvorsprung, den er benötigt, damit nachfolgend mit der Hacke in der Reihe gearbeitet werden kann. Dabei sollte das Hacken möglichst spät erfolgen, damit der Abstand zum Reihenschluss kurz ist.