Der agrarpolitische Sprecher der Grünen/EFA im EU-Parlament, Martin Häusling, hat erneut vor der Übernahme des US-Agrarkonzerns Monsanto durch die Bayer AG gewarnt. Nach Ansicht des Parlamentariers hat die Fusion eine Monopolisierung des Pflanzenschutzmittel- und auch des Saatgutmarktes zur Folge, die durch die weiteren derzeit laufenden Akquisitionen noch verstärkt werde.
Häusling beruft sich auf Schätzungen der Nichtregierungsorganisation ETC Group aus dem Jahr 2015, wonach im Fall einer erfolgreichen Übernahme nur noch drei Unternehmen insgesamt 65 % des Saatgutmarktes kontrollieren, anstatt wie bisher sieben Konzerne rund 70 %. Bislang komme Monsanto ein Anteil von gut einem Viertel zu; dahinter folgten DuPont mit 21 % und Syngenta mit 8 %. Am Markt für Insektizide, Herbizide und Fungizide würden sich laut ETC in Zukunft vier Unternehmen einen Marktanteil von 80 % teilen, so Häusling. Momentan entfielen 75 % auf sechs Konkurrenten. Hier liege Syngenta den Erhebungen zufolge mit 20 % auf dem ersten Platz; dahinter folgten Bayer CropScience mit 18 % sowie die BASF mit 13 %.
Häusling warnte in dem Zusammenhang auch vor der Strategie der Konzerne, in Zukunft vermehrt „Paketlösungen“ anzubieten, bei denen beispielsweise Saatgut mit Pflanzenschutzmitteln kombiniert werde, um „Lösungen aus einer Hand“ anzubieten. Das führe zu einer weiteren Marktkonzentration durch das Verschmelzen bisher getrennter Produktbereiche. Der Grünen-Politiker forderte die EU-Kommission zum wiederholten Male auf, die Übernahme von Monsanto durch Bayer aus wettbewerbsrechtlichen Gründen zu untersagen. Aufgrund der Bündelung von Saatgut- und Pflanzenschutzsparte sei eine Einzelprüfung der Marktbereiche abzulehnen.