Das Hochdruckgebiet „Gerd“, das Deutschland in den letzen Augusttagen eine Rekordhitze wie seit Jahrzehnten nicht beschert hat, verabschiedete sich pünktlich zum meteorologischen Herbstanfang mit einem gewaltigen Knall. Insgesamt rund 10.000 Hektar wurden durch Hagel und Sturm geschädigt, teilt die Vereinigte Hagel mit.
100 Schäden wurden im Gebiet der Bezirksdirektion Münster gemeldet. In der Kölner Bucht, allen voran im Gebiet der Stadt Kerpen, wurden Mais, Zuckerrüben und frisch gesäter Raps von Hagel getroffen. Südlich von Münster auf einer Linie von Lüdinghausen nach Arnsberg sowie zwischen Brilon und Marsberg waren ebenfalls erhebliche Schäden zu verzeichnen. Winterraps wurde zum Umbruch und zur Neuaussaat freigegeben, so die Versicherung.
Im Alten Land südwestlich von Hamburg hat es seit Mitte Mai im Durchschnitt wöchentlich Unwetter gegeben. 160 Obstbaubetriebe mit einer Fläche von 1.800 Hektar haben Hagelschäden an ihren Kernobstbeständen zu verzeichnen. Der letzte Schadentag war der 28. August, so dass mittlerweile allein in diesem Gebiet 7,5 Millionen Euro an Entschädigung durch die Vereinigte Hagel geleistet werden. Etliche Betriebe wurden in den letzten Wochen mehrfach von Unwettern heimgesucht. Auch bis dato nicht geschädigte Bestände sind nun kaum noch zu verwerten.
In Thüringen war kaum Hagelschlag zu verzeichnen; dafür wurden etwa 1.000 Hektar Mais durch schwere Sturmböen zum Teil total zerstört. Vielfach lagen Kolben, Stängel und Blätter flach auf dem Boden. Inwieweit eine Aufnahme durch den Häcksler noch möglich ist, bleibt abzuwarten.
Im Gebiet der Bezirksdirektion Rendsburg zeigte sich ein ähnliches Bild: hier wurden 4.000 Hektar Mais durch Sturm, aber auch Hagelschlag, vom Herzogtum Lauenburg bis nach Parchim geschädigt. Schadenquoten von 10 bis etwa 60 % als Ergebnis waren hier zu verzeichnen.