Eine wirtschaftlich rentable Hybridzüchtung von Weizen ist das Ziel des Forschungsprojektes „Vorhersage der Hybridleistung in Winterweizen mittels genomischer und metabolomischer Ansätze“ (HYWHEAT), das derzeit an der Universität Hohenheim durchgeführt wird.
Wie diese in der vergangenen Woche weiter mitteilte, prüft ein Forscherteam ein Verfahren zur gezielten Vorauswahl von Elternlinien für die Hybridzüchtung. Hintergrund sei das Problem, dass die Hybridzüchtung von Weizen bislang sehr teuer sei, weil in der Weizenblüte männliche und weibliche Bestandteile gemeinsam vorkämen.
Bei der Züchtung müsse zur Vermeidung einer Selbstbefruchtung der männliche Blütenteil zunächst chemisch kastriert werden, berichtete die Hochschule. Um die Forschungskosten zu verringern, arbeite man daran, die hohe Anzahl potentieller Elternlinien bereits vor der Kreuzung zu verringern.
In dem aktuellen Projekt gehe es um die Entwicklung dafür geeigneter Verfahren. Dazu würden insgesamt 1 600 Hybride aus zusammen 135 Elternlinien hergestellt und zwei Jahre lang gemeinsam mit den Elternlinien in Feldversuchen untersucht. Für die Hybriden ermittelten die Forscher das Ertragspotential. Gleichzeitig erstellten sie von den jeweiligen Elternlinien individuelle Profile, erläuterte die Universität. So bestimme ein Genchip das Erbgut jeder Pflanze. Eine Hochdurchsatz-Metabolit-Analyse messe die Inhaltsstoffe. Die Ergebnisse speisten die Forscher in ein mathematisches Modell und untersuchten so die Möglichkeit, exzellente Hybriden vorhersagen und damit auf die aufwendige Testung tausender Elternlinien in Freilandversuchen verzichten zu können.
Das im Juli 2011 gestartete Vorhaben ist auf insgesamt drei Jahre angelegt, kostet laut Hochschulangaben zusammen etwa 2,5 Mio Euro und wird vom Bundesforschungsministerium mit 620 000 Euro gefördert. Beteiligte Partner sind die Pflanzenzüchtungsunternehmen KWS Lochow GmbH, Nordsaat Saatzuchtgesellschaft mbH, Limagrain GmbH und Lantmännen SW Seed Hadmersleben GmbH. (AgE)