Mähwiesen können ohne eine intensive Einbindung der Landwirtschaft, ohne finanzielle Anreize und ohne fachliche Begleitung auf Dauer nicht flächendeckend erhalten werden. Darauf wies Dr. Helmut Zelesny vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg beim 25. Grünlandtag in Baden-Württemberg in Pfalzgrafenweiler hin.
In den letzten Jahrzehnten seien diese artenreichen Flächen bereits um 10 bis 15 % zurückgegangen, in manchen Regionen wie z.B. am Heuberg sogar um 30 bis 35 %. Als Grund dafür nannte der Referent, dass sie vielfach für die betriebswirtschaftliche Entwicklung ein Hemmnis darstellen würden. Viele Betriebe wüssten nicht, wie sie die Aufwüchse verwerten sollen.
Erhalten könne man diese Wiesen nur durch die Nutzung als Wirtschaftsgrünland. „Schützen durch nützen“ müsse das Motto sein, betonte Dr. Zelesny. Er verwies auf die Fördermöglichkeit der Mähwiesen über FAKT mit bis zu 500 €/ha/Jahr. Für diese Förderung werde die Bewirtschaftung nicht vorgeschrieben. Auch die Weidehaltung sei möglich. Feste Dünge- und Schnittzeitpunkte würden bei der Erhaltung der Mähwiesen nicht weiter helfen.
Bei der fachlichen Betreuung der Pflegemaßnahmen vor Ort gibt es aber laut Franz Schweizer, Direktor des LAZBW in Aulendorf, noch Optimierungsbedarf. „Wir würden uns wünschen, dass die Vertreter des Naturschutzes mehr auf den fachlichen Sachverstand des LAZBW hören und uns bei Veranstaltungen und bei Problemen vor Ort stärker beteiligen.“
Der Großteil der bundesweit etwa 146 000 ha Mähwiesen befinden sich in Bayern und Baden-Württemberg. Allein im Südwesten wurden 72 000 ha Wiesen als Mähwiesen kartiert. Zurzeit läuft erneut eine Kartierung dieser Flächen, die mit zu den artenreichsten Lebensräumen der Welt gehören. Sie stehen nicht nur innerhalb von FFH-Gebieten sondern auch außerhalb unter Schutz.
An den verschiedenen Stationen wurden aktuelle Versuche und Praxisempfehlungen zur Verbesserung des Futterwertes vom Grünland diskutiert.