Im Normalfall brennt bei der Unkrautbekämpfung im Frühjahr nichts an. Die meisten Unkräuter werden wirksamer und nachhaltiger im Laufe des Sommers bzw. Herbst bekämpft. Eine Ausnahme ist das Jakobskreuzkraut.
Es breitet sich besonders auf Wiesen mit Heunutzung aus. Eine frühzeitige Herbizidbehandlung mit 6 l/ha Banvel M kann Jakobskreuzkarut reduzieren, schreibt Eugen Winkelheide von der Landwirtschaftskammer NRW im Wochenblatt Westfalen-Lippe. Alternativ kann eine Kombination aus U46 M-Fluid und U46 D-Fluid mit jeweils 2 l/ha angewendet werden.
Die Behandlung sollte so früh wie möglich im Rosettenstadium erfolgen. Bei anschließender Nutzung ist darauf zu achten, dass die Reste des Jakobskreuzkrautes verrottet sind und nicht mit ins Futter gelangen.
Banvel M kann schon im April eingesetzt werden, U46 M und U46 D erst von Mai an. Sind nur noch Stängel mit Blüten vorhanden, ist eine chemische Bekämpfung fast nicht mehr möglich. Die Pflanze muss in Handarbeit ausgehackt und entsorgt werden. Das muss sehr sorgfältig geschehen, das aus den Adventivknospen der Restwurzelstücke die Pflanzen immer neu austreiben können.
Eine einmalige Bekämpfung reicht nicht immer aus. Es ist auch in den Folgejahren mit dem Auftreten dieser Giftpflanze zu rechnen. Ein früher Schnitt bewirkt bei Jakobskreuzkraut, dass die Pflanzen erneut austreiben und Samen bilden. Eine Beweidung mit Ziegen hilft dabei, das Unkraut zurückzudrängen, indem die Tiere die Pflanzen stehen lassen und so ein früher Säuberungsschnitt zu Beginn der Blüte erfolgen kann.
Eine weitere vorbeugende Bekämpfungsmaßnahme ist ein stetiger Wechsel zwischen Schnitt- und Weidenutzung, so Winkelheide.
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