Immer dann, wenn Klee- und Luzerne auf (Teil-)Flächen nicht mehr vital sind, wird schnell auf Kleemüdigkeit verwiesen: Der Anteil der Leguminosen in der Fruchtfolge ist zu hoch. Doch das Phänomen lässt sich nicht einer alleinigen Ursache zuordnen, so eine erste Erkenntnis aus dem Projekt TriSick. Ziel ist, die komplexen Ursachen des Leistungsabfalls von Klee und Luzerne zu identifizieren. Daran arbeiten Arbeitsgruppen der Grünland- und Futterbauwissenschaften, Bodenkunde und Phytomedizin der Universität Rostock zusammen mit der Beratungsgesellschaft des Ökoverbandes „Naturland“.
Mehrere Ursachen führen zu Kleemüdigkeit
Im Herbst 2021 beprobten die Mitarbeiterinnen deutschlandweit an 15 Standorten je eine „kleemüde“ und eine wüchsige Fläche mit Rotklee oder Luzerne. Hier die ersten Ergebnisse:
- Auf allen Flächen ließen sich Pilzkrankheiten nachweisen. Die Ausprägung der Krankheiten ließ nicht auf die Kleemüdigkeit schließen.
- Pflanzenschädigende Nematoden waren auf allen Flächen nachweisbar, jedoch meist unterhalb der Schadensschwelle.
- Bei sehr hohen und sehr niedrigen pH-Werten (verbunden mit schlechter Nährstoffverfügbarkeit) waren die beprobten Flächen anfälliger für Kleemüdigkeit.
- Die Wurzeln der Leguminosen auf kleemüden Flächen waren stärker mykorrhiziert und wiesen mehr Knöllchen auf, als die von Leguminosen auf wüchsigen Flächen.
Kleemüde Flächen gesucht!
Die Forscherinnen suchen deutschlandweit nach betroffenen Flächen, auf denen sie auch Boden- und Pflanzenproben entnehmen dürfen. Wem Bereiche mit schwachwüchsigem Klee bzw. Luzerne auffallen, kann sich an folgende Kontakte wenden:
- Irene Jacob, Öko-BeratungsGesellschaft mbH, 03733 5068485 oder 0151 65980530, i.jacob@naturland-beratung.de
- Kristin Steinfurth, Grünland- und Futterbauwissenschaften Uni Rostock, 0381 4983152, kristin.steinfurth@uni-rostock.de
- Christine Struck, Phytomedizin Uni Rostock, 0381 4983167, christine.struck@uni-rostock.de
- Johanna Bremer, Bodenkunde Uni Rostock, 0381 4983129, johanna.bremer@uni-rostock.de