Die trockenen Sommer der vergangenen Jahre und strengere Vorgaben für den Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln sind eine Herausforderung für die Landwirtschaft. Digitale Technologien könnten Wirtschaftlichkeit und Ökologische Interessen zusammenbringen, erfuhr Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner beim Besuch des Sustainable Campus der TH OWL in Höxter, wo es den einzigen Studiengang Precision Farming bundesweit gibt.
Wie Klöckner dort verkündete, wolle sie die Vorreiterrolle der Landwirtschaft bei der Digitalisierung weiter auszubauen. „Die Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern sie hilft, Zielkonflikte zu lösen, die Arbeit der Landwirte zu erleichtern und Ressourcen präziser einzusetzen. Dünge- und Pflanzenschutzmittel zum Beispiel können punktgenau und bedarfsgerecht ausgebracht werden.“ Digitalisierung bzw. Smart Farming würde schon heute die Landwirtschaft prägen. „Das will ich weiter unterstützen und ausbauen für eine tierwohlgerechtere, umweltgerechtere und transparentere zukunftsfähige Landwirtschaft“, sagte die CDU-Politikerin. Ihr Ministerium fördere daher bundesweit 14 digitale Test- und Experimentierfelder mit 50 Mio. Euro und koordiniere Digitalisierungsfragen in einer neu gegründeten Unterabteilung.
„Die Landwirtschaft wird sich in den kommenden Jahren wandeln wie kaum eine andere Branche. Diese Transformation ist notwendig, damit Agrarwirte in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben“, erklärte Professor Burkhard Wrenger, der den Studiengang Precision Farming an der TH OWL leitet. Seit dem Wintersemester 2018/2019 werden hier die Studierenden in den Themenfeldern Agrarwissenschaft, Informatik und Maschinentechnik ausgebildet.
„Unsere Absolventen sind nicht nur Landwirte, sondern auch Informatiker und Ingenieure”, erläutert Wrenger. Aktuell studieren 26 Studierende im Studiengang Precision Farming am Sustainable Campus in Höxter. Der Studiengang umfasst sieben Semester inklusive eines Praxissemesters, das die Studierenden auch als Auslandssemester umsetzen dürfen.