Die KWS SAAT SE meldet nach Ablauf der ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2015/2016 einen um 7,1 % auf 833,2 Mio. € gesteigerten Gruppenumsatz. Das Ergebnis (EBIT) lag aufgrund von negativen Währungseinflüssen, höheren Herstellungskosten sowie gestiegenen Forschung & Entwicklungs- sowie Vertriebsaufwendungen mit 128,7 Mio. € unter dem Vorjahreswert (140,1 Mio. €).
Nach Abschluss des dritten Quartals bestätigt KWS die Jahresziele: Das Umsatzwachstum wird 5 bis 10 % betragen, die EBIT-Marge erwartet KWS bei mindestens 10 %.
Wie Eva Kienle, Finanzvorstand der KWS SAAT SE, erklärte, konnte das Unternehmen den Ausbau von Forschung & Entwicklung sowie die Ausweitung der Vertriebstätigkeiten innerhalb der ersten neun Monate fortsetzen. Die Aufwendungen hierfür erhöhten sich um 21 Mio. € im Rahmen der Erwartungen. Die Verwaltungskosten stiegen dagegen nur leicht und deutlich unterproportional zum Umsatz. Zudem beeinflussten erhöhte Herstellungskosten sowie negative Währungseinflüsse das Betriebsergebnis (EBIT). Es sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 128,7 (140,1) Mio. €. Die Gesamtinvestitionen erreichten nach neun Monaten 68,3 (95,6) Mio. €. Im Vorjahr war der Wert aufgrund des Erwerbs der ausstehenden Anteile an der SOCIÉTE DE MARTINVAL S.A. (MOMONT) deutlich erhöht.
Alle Produktsegmente wachsen
In den ersten drei Quartalen verzeichnete das Segment Mais trotz der weiterhin angespannten wirtschaftlichen Lage und teilweise rückläufigen Anbauflächen mit 648,5 (596,9) Mio. € einen Umsatzanstieg von 8,6 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In Brasilien wuchsen trotz des weiterhin schwachen brasilianischen Reals auch die in Euro konsolidierten Umsätze. Das Nordamerikageschäft, teilweise begünstigt durch Wechselkurseffekte, sowie die positive Entwicklung des europäischen Rapsgeschäftes trugen ebenso zum Umsatzanstieg bei.
In Europa konnte KWS, trotz regionaler Umsatzeinbußen, wie beispielsweise in Frankreich, seine Marktanteile größtenteils halten. Die gezielt hohen Aufwendungen für den Vertriebsausbau und für die Intensivierung der Züchtung, der Erwerb der verbliebenen Anteile von RIBER KWS SEMENTES in Brasilien, sowie die Belastungen aus Währungsentwicklungen beeinflussten das Segmentergebnis negativ. Das Segmentergebnis lag zum Ende des dritten Quartals daher mit 71,4 (87,8) Mio. € unter dem Vorjahresniveau.
Die Umsätze im Segment Zuckerrübe erreichten nach den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 331,4 (288,6) Mio. € und erhöhten sich somit um 14,8 %. KWS konnte den Umsatz in vielen Märkten steigern. Insbesondere in Osteuropa und der Türkei wurden Marktanteilsgewinne erzielt aber auch das Nordamerikageschäft verlief aufgrund der konstant hohen Sortenleistungen erneut gut. In Europa wirkte sich zudem der Anstieg der Anbaufläche positiv auf die Umsatzentwicklung aus. Das Segmentergebnis stieg um 22,2 % auf 108,3 (88,6) Mio. €. Im Saldo positive Währungsentwicklungen sowie geringere Forderungsabschreibungen trugen hierzu ebenfalls bei.
Der Umsatz des Segments Getreide lag nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres mit 104,3 (98,2) Mio. € trotz rückläufiger Hybridroggenumsätze leicht über dem Vorjahresniveau. Dieser Umsatzanstieg ist hauptsächlich auf den im Vorjahr erfolgten Erwerb der restlichen Anteile von MOMONT sowie eine positive Umsatzentwicklung bei Wintergerste zurückzuführen. Aufgrund der planmäßig erhöhten Aufwendungen für Forschung & Entwicklung und den Vertrieb sowie des geringeren Deckungsbeitrags aus dem Hybridroggengeschäft lag das Segmentergebnis nach dem dritten Quartal mit 16,7 (20,9) Mio. € unter dem Vorjahresniveau.
Im Segment Corporate werden die Erlöse der landwirtschaftlichen Bertriebe konsolidiert. Sie beliefen sich nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres auf 3,3 (3,4) Mio. €. Zudem sind diesem Segment sämtliche übergreifende Kosten für die zentralen Funktionen der KWS Gruppe sowie die grundlegenden Forschungsaufwendungen zugeordnet. Das Segmentergebnis ist somit stets negativ und lag bei –43,4 (–40,5) Mio. €.
Prognose: Jahresziele werden voraussichtlich erreicht
Mit Blick auf den bisherigen Geschäftsverlauf der ersten neun Monate bestätigt KWS die gesetzten Jahresziele. Auch in einem schwierigen Marktumfeld bei sinkenden Anbauflächen wird KWS ihre Marktpositionen weitgehend halten oder ausbauen können, heißt es in einer Pressemitteilung. Das Umsatzwachstum werde daher voraussichtlich zwischen 5 und 10 % betragen. Die EBIT-Marge wird bei mindestens 10 % erwartet.
KWS will die Produktentwicklung nach eigener Aussage weiterhin kontinuierlich vorantreiben. Die Aufwendungen für Forschung- & Entwicklung würden daher planmäßig steigen und rund 17 % vom Umsatz ausmachen. Die Investitionen lägen aufgrund des Ausbaus der Forschungs- und Produktionsstrukturen sowie durch den im ersten Quartal getätigten Erwerb von Trait-Technologie auch in diesem Geschäftsjahr erneut über 100 Mio. €.