Die Wasseraufnahmefähigkeit von Böden hängt entscheidend vom Pflanzenbewuchs und dem Vorkommen von Regenwürmern ab. Das ist das Ergebnis aktueller Forschungsarbeit an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, deren Ergebnisse jetzt veröffentlicht wurden.
Der Pflanzenbewuchs sei deshalb eine wichtige Determinante der Wasseraufnahmefähigkeit, weil er die Porenstruktur im Boden beeinflusse. Vor allem Poren mit einem Durchmesser größer als etwa 0,1 mm, auch als Makroporen bezeichnet, seien für den Abfluss des Niederschlagswassers wichtig. Besonders viele solcher Poren gebe es in Böden, auf denen Leguminosen wüchsen, berichtete die Hochschule. Gräser hätten dagegen sehr feine, verzweigte Wurzeln, die vorhandene Poren eher verschlössen und dadurch das Eindringen von Niederschlagswasser verhinderten.
Verstärkt würden die pflanzenartenspezifischen Unterschiede hinsichtlich der Wasseraufnahme durch die Arbeit der Regenwürmer. Diese trügen ebenfalls zu einer verstärkten Porenbildung bei, hielten sich aber bevorzugt dort auf, wo es auch Leguminosen gebe. Für ihre Untersuchungen haben die Wissenschaftler laut Angaben der Universität das sogenannte „Jena-Experiment“ genutzt. Auf dem etwa 10 ha großen Gelände in der Saaleaue wüchsen in mehreren Hundert Versuchsparzellen künstlich zusammengestellte Graslandbestände.