Frage: Wir haben auf zwei Schlägen mit sandigem Lehm Weizen angebaut. Die Bestände präsentierten sich bis März schlecht, haben kaum bestockt und sind kümmerlich gewachsen. Ab Mitte Mai erholten sie sich. Ertraglich lagen die Flächen bis zu 15 dt/ha zurück. Bei den Bodenproben fallen folgende Werte auf:
- pH-Wert: 7,5 (Stufe E),
- Mangan: 10 mg/kg (A),
- Kupfer: 0,4 mg/kg (A).
Wie sollte ich weiter vorgehen?
Antwort: Für die beiden genannten Flächen fällt der pH-Wert ins Auge. Dieser entspricht der Gehaltsklasse E, was einen zu hohen pH-Wert bedeutet. Die meisten Nähr-stoffe sind nur bei bestimm-ten pH-Werten im Boden für die Pflanze verfügbar (s. Übersicht). Ist der pH-Wert zu niedrig oder zu hoch, sind diese Nährstoffe im Boden festgelegt, weil sie Verbindungen mit anderen Elementen eingehen. Es entsteht ein Mangel, obwohl im Boden genügend Nährstoffe vorhanden sind. Der optimale pH-Wert ist daher immer ein Kompromiss, auch abhängig von der Bo-denart. Bei einem zu hohen pH-Wert, wie im geschilder-ten Fall, legt sich der Hauptnährstoff Phosphor (P) als Calcium-Phosphat fest. P muss den Pflanzen aber in größeren Mengen zur Verfügung stehen, ansonsten kommt es zu Kümmer-wuchs. Außerdem fehlen die Spurennährstoffe Mangan, Kupfer, Eisen. Ideal wäre bei sandigem Lehm ein pH von 6,8.
Das können Sie auf den Flächen für einen niedrigeren pH-Wert tun:
- nicht kalken,
- platzierte Ablage von P-Düngern in Wurzelnähe (Unterfußdüngung) und hohen Anteilen an wasser-löslichem P,
- Spurennährstoffe als Blattdünger zuführen,
- saure Düngemitteln einsetzen z. B. Schwefelsaures Ammoniak (SSA).
Holger Fechner, LWK NRW, Köln-Auweile