Im Mais in Nordrhein-Westfalen fällt schlag- und sortenspezifisch vermehrt Fingerkolbigkeit auf. Gründe dafür könnten die niedrigen Temperaturen in der Jugendentwicklung und die zuletzt sehr guten Wachstumsbedingungen sein.
Von der Kolbenbasis ausgehend werden dann nochmals „Minikolben“ mit Narbenfäden geschoben. Diese werden in der Regel aber nicht befruchtetet und mit fortschreitender Füllung des Hauptkolbens reduziert.
In lückigen und ausgedünnten Beständen, z.B. nach Krähenfraß, ist sortenspezifisch auch eine stärkere Anlage von Zweitkolben zu finden, die oftmals befruchtet und bekörnt sein dürften. Bei ausreichendem Standraum für die Einzelpflanze und bei guten Bedingungen für die Korn- bzw. Kolbenfüllung tragen diese Zweitkolben zum Ertragsaufbau bei.
Unter stressigen Bedingungen (z.B. bei einem derzeit nicht zu erwartenden Trockenstress) werden die Kornanlagen in den Zweitkolben ausgehend von der Kolbenspitze zuerst reduziert. Grundsätzlich erschweren Zweitkolben immer die Reifeansprache und erhöhen das Risiko von Fusariuminfektionen.