Die Europaparlamentarier wünschen sich mehr Dynamik bei der Zulassung risikoarmer Pflanzenschutzmittel. In einer kürzlich gefassten Entschließung fordern die Abgeordneten von der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten hier deutlich mehr Engagement.
Die Parlamentarier betonen, dass mehr getan werden müsse um konventionelle Produkte, die meist chemischen Ursprungs seien, durch sogenannte risikoarme Pflanzenschutzmittel zu ersetzen. Beklagt wird, dass mehrere Mitgliedstaaten die Zulassung entsprechender Erzeugnisse verweigerten oder bei der Umsetzung zögerten. So hätten einige Mitgliedsländer die Zulassung solcher Produkte aufgrund deren geringen Wirkung verweigert, ohne jedoch andere Aspekte wie die höhere Ressourceneffizienz oder die Vorteile einer Nutzung im ökologischen Landbau zu berücksichtigen.
Bislang seien lediglich sieben Substanzen in der gesamten EU zugelassen worden, stellte das Parlament fest. Risikoarme Pflanzenschutzmittel basierten oftmals auf Mikroorganismen, Pflanzenextrakten, biologisch erzeugten Chemikalien sowie Pheromonen und essentiellen Ölen.
Nach Einschätzung der Europaabgeordneten sind diese Mittel in ihrer Anwendung deutlich schonender für die Gesundheit von Menschen sowie Tieren und hinterlassen weniger Umweltgifte im Boden und Wasser. Deshalb stellten die risikoarmen Pestizide einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Landwirtschaft dar und seien ein potentielles Hilfsmittel in der ökologisch ausgerichteten Produktion.
Der Zentralverband Gartenbau (ZVG) begrüßte die Entschließung des EU-Parlamentes. ZVG-Generalsekretär Bertram Fleischer unterstrich die Wichtigkeit vereinfachter Zulassungsverfahren. Allerdings gab er zu bedenken, dass der chemische Pflanzenschutz neben dem biologischen weiterhin ein wichtiger Teil des integrierten Pflanzenschutzes sei.