Das Wetter im Frühjahr und ackerbauliches Können bestimmen im Wesentlichen die Auswaschungsverluste für Stickstoff. Darauf hat Ludger Laurenz von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in einer Veröffentlichung des Deutschen Maiskomitees (DMK) hingewiesen, das sich in diesem Jahr intensiv mit unterschiedlichen Aspekten rund um das Wasser beschäftigt.
Laurenz beruft sich dabei dem DMK zufolge auf die Ergebnisse der seit 20 Jahren durchgeführten späten Nmin-Untersuchung im Einzugsgebiet des Halterner Stausees. Dieses Einzugsgebiet, zwischen Münster und dem Ruhrgebiet gelegen, umfasst etwa 51 000 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, wovon rund 48 000 ha auf Ackerland entfallen. Der Maisanteil in der Fruchtfolge liege bei rund 42 %.
In der Region fokussierten sich die Landwirte auf intensive Tierhaltung und Biogasproduktion, berichtete das DMK. Seit 1990 bestehe eine Wasserschutzkooperation. Ein Schwerpunkt der Kooperation sei die späte Nmin-Untersuchung um den 1. Juni herum. Die Nitratwerte, die von 1970 bis etwa 1985 gestiegen seien, hätten seitdem erheblich abgenommen. Diese Tendenz habe sich in den vergangenen Jahren verstärkt.
Laurenz führe das auf das weiter verbesserte Düngeverhalten der Landwirte und die zuletzt vergleichsweise trockenen Frühjahre zurück, so das DMK. Geringe Niederschlagsmengen reduzierten demnach die Auswaschungsverluste für gedüngten Stickstoff. Je mehr es im März, April und Mai regne, umso niedriger sei der Nmin-Wert um den 1. Juni.
Der Einfluss der Einzelmonate nehme von März über April bis hin zum Mai zu. Mit einer späten Nmin-Probenahme hätten Landwirte die Möglichkeit, bei der Düngeplanung darauf zu reagieren, dass der Mais in einem trockenen Frühjahr weniger Stickstoff benötige als in einem regnerischen. Die Eindämmung der Stickstoffverluste in regenreichen Frühjahren stelle deshalb einen Schwerpunkt der Arbeit in der Kooperation dar. (AgE)