Das Institut 'Agrarökologie' der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat einen neuen Versuchsbericht herausgegeben. Die Versuche wurden an sechs Orten in Bayern durchgeführt. Der Bericht enthält die ausgebrachten Düngemengen (organisch und mineralisch), Kornerträge, Rohproteingehalte, Nmin-Werte im Herbst, Frühjahr und nach der Ernte, sowie die N-Bilanzen. Die Ergebnisse sind sowohl einjährig als auch mehrjährig dargestellt.
Fazit
- Nach diesen Versuchsergebnissen ist bei DSN ein Zuschlag von 30 kg N/ha ertragssteigernd. Die zusätzlichen Kosten durch die höhere Düngung und das höhere Lagerrisiko ist aber zu berücksichtigen. Zusätzlich sind die gültigen Grenzen des Nährstoffsaldos nach Düngeverordnung einzuhalten. Wird dieser Wert von 60 kg auf 50 kg N/ha abgesenkt, stellt der derzeit bei DSN angewandte Sollwert die optimale Variante dar.
- Die Simulation scheint geeignet, den N min-Wert ausreichend genau zu prognostizieren, muss jedoch noch weiter geprüft werden.
- Die Abschläge vom DSN-Sollwert zeigen Möglichkeiten für Wasserschutzgebiete, die N-Bilanz zu reduzieren und die Wasserqualität zu verbessern. Die Ertragseinbußen können anhand der Ergebnisse eingeschätzt und die Höhe der Ausgleichsleistungen kalkuliert werden.
- Die Versuche mit organischer Düngung bestätigen, dass Herbstgaben keine Ertragsvorteile bringen, aber durch erhöhte Nmin-Werte im Herbst die Grundwasserqualität gefährden.
- Der Einsatz von Piadin im Herbst zu Gülle konnte auf den Versuchsstandorten die Situation nicht verbessern.
- Die Ergebnisse zeigen, dass es in viehhaltenden Betrieben schwierig ist, mit dem Einsatz von Gülle bei annähernd gleichem Ertragsniveau wie bei der mineralischen Düngung, die Grenzen der N - Bilanz einzuhalten.
- Die geprüften Systeme helfen, noch größere Überschreitungen, die in der Praxis häufiger auftreten, zu vermeiden.
- Das Problem ist der organisch gebundene Anteil der organsichen Dünger, dessen Wirkung im Anwendungsjahr nur abgeschätzt werden kann. Auch der Sensor kann nur den Stickstoff feststellen, der zum Messzeitpunkt in der Pflanze aufgenommen wurde. Die bis zur nächsten Messung zu erwartende Wirkung muss auch hier über Logarithmen abgeschätzt werden.
- Viehhaltende Betriebe können den Bilanzgrenzwert von 60 kg nur bei einem überlegten, effizienten Einsatz der Wirtschaftsdünger und einer optimalen mineralischen N-Ergänzung einhalten. Weitere Absenkungen des Grenzwertes werden zu Lasten der Erträge gehen.