Der Nährstoffanteil aus der Tierhaltung ist in Nordrhein-Westfalen seit 2016 um 10 Mio. kg Stickstoff und 3 Mio. kg Phosphor gesunken. Der Nährstoffanteil pflanzlicher Herkunft, insbesondere aus Gärresten aus Bioanlagen, ging im gleichen Zeitraum um 25 % zurück.
Dagegen nahm die Stickstoffbindung durch Leguminosen um 2,5 Mio. kg Stickstoff zu, ein wichtiger Beitrag des im Programm Vielfältige Fruchtfolgen geförderten Anbaus von Eiweißpflanzen. Das teilt Dr. Martin Berges, Direktor der Landwirtschaftskammer NRW, im neuen Nährstoffbericht des Landes mit.
Nährstoffhandel hat sich verlagert
Die Wirtschaftsdüngerimporte aus den Niederlanden hätten seit 2016 um rund 50 % ab- genommen. Zugleich stiegen die organischen Nährstoffexporte aus NRW in andere Bundesländer und EU-Mitgliedstaaten, so dass sich der Nettoimport an organischen Nährstoffen in Nordrhein-Westfalen bis 2020 um insgesamt 60 % beim Stickstoff und 65 % beim Phosphor reduzierte, so Berges weiter.
Gleichzeitig sei es den Landwirten gelungen, die Nährstofflieferung aus organischen Düngemitteln besser als in früheren Jahren bei der Deckung des Gesamtnährstoffbedarfs der Kulturen einzusetzen. In der Folge wurde der Mineraldüngereinsatz in NRW von 2016 bis 2020 um rund 20 % reduziert, aktuelle Zahlen deuten laut Berges eine weitere Reduzierung an.
Bauern reduzieren Düngung
Insgesamt sei die Entwicklung der Nährstoffsituation in NRW im Berichtszeitraum durch einen kontinuierlichen Rückgang des Nährstoffeinsatzes geprägt, was zu einer weiteren Reduzierung der Nährstoffbelastung der Umwelt und insbesondere des Grundwassers führt.
"Dieser Erfolg hat viele Ursachen. Neben einer spezialisierten und nahezu flächendeckenden Beratung im Wasserschutz hat sicher auch die intensive Beschäftigung der Landwirte mit einer noch gezielteren Düngung und dem ökologisch wie ökonomisch sinnvollen Ersatz von Mineraldüngern durch organische Dünger dazu beigetragen", sagt Berges.
Die genannten positiven Tendenzen würden zuversichtlich stimmen, dass es gemeinsam mit allen Beteiligten gelingen wird, einen dauerhaften Ausgleich zwischen Ökologie und Ökonomie im Bereich der Düngung zu finden.
Über den Bericht
Der dritte Nährstoffbericht für Nordrhein-Westfalen zeigt die Entwicklung der Nährstoffsituation in der Landwirtschaft in NRW im Zeitraum von 2014 bis 2020. Die Datenbasis der vorangegangenen Nährstoffberichte wurde unter Berücksichtigung geänderter gesetzlicher Rahmenbedingungen überarbeitet und für den vorliegenden Bericht aktualisiert. Die umfangreiche und konsistente Datengrundlage ermöglicht auch die Darstellung regionaler Unterschiede und Besonderheiten.
Der 130-seitige Bericht enthält detaillierte Angaben über die Nährstoffbilanzen in den einzelnen Kreisen von NRW.