„Importierte Fremdgewächse fördern das Insektensterben“, prangern Umweltaktivisten u.a. vom Nabu an und fordern strenge Regeln für Rhododendren, Lebensbäume und Co. Der Spiegel hat mit einem Verbandsvertreter gesprochen, der sich über Steingärten, blickdichte Thujen, getrimmte Buchsbäume und Forsythien ohne Nektar ärgert. Er würde sie alle rausreißen und verbieten.
Stattdessen müssten die Bürger einen Beitrag zum Insektenschutz leisten und Exoten durch heimische Pflanzen und Gehölze ersetzen. Beim Thema Steingärten hätten er und seine Mitstreiter schon Erfolg gehabt, schreibt das Magazin weiter. Hamburg, Dortmund und viele andere Städte hätten bereits Verbote erlassen. Nun verlagere sich der Konflikt auf die Frage, welche Pflanzen in einem „guten“ Garten wachsen müssen. Mancherorts wird sogar ein Verbot einiger besonders beliebter Pflanzen erwogen.
Einige Kleingartenanlagen hätten bereits derartige Erlasse beschlossen, etwa dass kein Kirschlorbeer in den Gärten stehen darf. Der interviewte Nabu-Mitarbeiter wird mit den Worten zitiert: „Wer Kirschlorbeer im Garten pflanzt, begeht ein Verbrechen an der Natur“. Nahrung für 50 Arten biete dagegen Wacholder oder die Vogelkirsche. Andere Kritiker verweisen auf Zierarten, die sich in der Natur und Umwelt ungehindert ausbreiten und heimische Arten verdrängen.
Die Rhododendren-Gegner bekommen allerdings auch Gegenwind aus der Wissenschaft. So widersprechen Biologen und Gartenbauexperten der Behauptung, dass keine Insekten den Nektar von Rhododendron anrühren. Ein Experte warf den Naturschützern ein „nationalistisch geprägtes Pflanzenbild“ vor.