Während immer mehr Wirkstoffe verschwinden, ist jede Neuzulassung ein Lichtblick – so wie die neue ökologische Beize „MaisGuard“, entwickelt vom jungen Start-up SeedForward aus Osnabrück.
Die Beize ist Teil der Produktpalette „Freya“, die sich als Systemlösung versteht: Bestandteil einer Beize sind 25 oder mehr Mikro- und Makronährstoffe, Stimulantien und spezielle Mikroorganismen. Je nach Saatgut werden Inhalte und Mengen angepasst. Es lassen sich auch Beizen für z.B. Raps- oder Gemüsesaatgut herstellen. MaisGuard wird als Filmcoating an das Saatgut gebracht. Mithilfe von Pflanzenkohle lässt sich Saatgut auch inkrustieren oder pillieren.
Mit den Beizen will SeedForward nicht in erster Linie höhere Erträge erreichen. Eine verbesserte Wurzelbiomasse soll dafür sorgen, dass die Pflanzen vitaler sind. Es bilden sich mehr Feinwurzeln. „So können die Pflanzen das Wasser besser halten und sind robuster gegenüber Schädlingen“, sagt SeedForward-Geschäftsführer Jacob P. Bussmann. Abhängig vom Standort unterstützt eine angepasste Unterfußdüngung aber nach wie vor zusätzlich das Maiswachstum, so seine Erfahrung. Wichtig ist dem Start-up, dass für jede Beize, ob Soja oder Feldsalat, eine mindestens vierjährige Versuchsphase vorliegt. Dafür arbeiten sie mit Landwirten, Landwirtschaftskammern und Züchtern zusammen. „Wir testen das Saatgut auch in Gewächshäusern in Oldenburg, Kanada, Südafrika und den Niederlanden“, erklärt der technische Leiter Jan Ritter.
Mit MaisGuard kommt SeedForward bereits in dieser Saison auf den Markt: Das Handelshaus L. Stroetmann Saat bietet MaisGuard als Alternative zum Mesurol gebeizten Saatgut an. Im Vergleich zu Mesurol kostet die neue Beize aktuell 2 € pro Einheit mehr.
Eine Wintergetreidebeize steht in den Startlöchern. In den nächsten zwei Jahren soll Raps- und verschiedenes Gemüsesaatgut ummantelt werden. „Bislang erreichen wir mit unserer Beize fast ausschließlich konventionelle Betriebe“, erklärt Bussmann. Sein Ziel ist, auch die öklogischen Landwirte zu überzeugen.
Den ganzen Weg von SeedForward als Start-up können Sie im Innovationsmagazin f3 unter www.f3.de lesen. Melden Sie sich einfach für einen kostenlosen Probemonat an.