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Neuer Energiesorghum-Sortentyp für Deutschland in Entwicklung

In einem Züchtungsprojekt untersuchten die Norddeutsche Pflanzenzucht Hans-Georg Lembke KG (NPZ) und die Uni Gießen die Eignung eines für Deutschland neuartigen Energiesorghum-Sortentyps, der die Vorteile von Kornsorghum (Frühreife, Energiedichte und Beerntbarkeit) mit einem höheren Biomasse-Ertragspotenzial verbindet.

Lesezeit: 3 Minuten

In einem Züchtungsprojekt untersuchten die Norddeutsche Pflanzenzucht Hans-Georg Lembke KG (NPZ) und die Professur für Pflanzenzüchtung der Justus-Liebig-Universität Gießen die Eignung eines für Deutschland neuartigen Energiesorghum-Sortentyps, der die Vorteile von Kornsorghum (Frühreife, Energiedichte und Beerntbarkeit) mit einem höheren Biomasse-Ertragspotenzial verbindet. Die Entwicklung von umfangreichem, besser adaptiertem Zuchtmaterial spricht für die Zulassung von diesem Sortentyp entsprechenden Hybriden in naher Zukunft, teilt die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) mit.


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Sorghum-Hirsen (Sorghum bicolor L. Moench) sind vielversprechende neue Energiepflanzen für eine nachhaltige Biogaserzeugung in Deutschland. Im Gegensatz zu Mais ist Sorghum keine Wirtspflanze für den Westlichen Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera) und weist eine wesentlich bessere Trockentoleranz und Nährstoffeffizienz auf.


Allerdings ist das ursprünglich aus Afrika stammende Sorghum in zahlreichen Aspekten noch nicht optimal an kühlere Klimate angepasst. Züchterische Verbesserungen sind somit zwingend erforderlich, um es zu einer konkurrenzstarken Alternative zu machen. Gegenwärtig stellt die unzureichende Kältetoleranz von Sorghum ein Hauptproblem dar. Weiterhin gelingt es bestehenden Sorghumsorten im Gegensatz zu Mais nicht, hohe Biomasse-Erträge mit für die Silierung geeigneten Trockensubstanz(TS)-Gehalten und zufriedenstellenden Methanerträgen zu verbinden. Aus diesem Grund sind die Deckungsbeiträge von Sorghum an den meisten Standorten aktuell niedriger als für Mais; lediglich auf diluvialen Böden an niederschlagsarmen Standorten ist es heute schon vorzüglich.


Das Züchtungsvorhaben von NPZ und Uni Gießen zielte deshalb insbesondere auf die Verbesserung der Eigenschaften Kältetoleranz, Frühreife und Energiedichte. Dazu wurden frühreife Sorghum bicolor Dualtyp-Hybriden gezielt als neuer, alternativer Sortentyp für die Biogaserzeugung entwickelt und hinsichtlich ihrer Energiedichte und agronomischen Leistungsfähigkeit untersucht.


Der Begriff „Dualtyp“ weist auf den Anspruch hin, die Vorteile von Kornsorghum (Frühreife, Energiedichte, Standfestigkeit) mit dem hohen Biomasse-Ertragspotenzial bestehender massewüchsiger Sorten zu verbinden. Angestrebt werden standfeste Hybriden mit einer Wuchshöhe zwischen 200 und 300 cm (höher als Kornsorghum, aber niedriger als bestehende Biomassesorghum-Sorten), die sich mit der für die Landwirte verfügbaren Häckseltechnik problemlos ernten lassen und aufgrund eines Korn- bzw. Rispenanteils von 40 bis 50 Prozent an der Gesamttrockenmasse eine mit Silomais vergleichbare Energiedichte aufweisen.


Die Ergebnisse zeigen, dass diesem Sortentyp entsprechende Experimentalhybriden höhere Trockensubstanzgehalte erzielen, was ihre Silierfähigkeit verbessert und Transportkosten senkt. Der entscheidende Vorteil ist aber ihr Potenzial für höhere Methanerträge je Flächeneinheit, was eine effizientere Biogaserzeugung ermöglicht. Geeignete Dualtyp-Testhybriden erzielten am Standort Groß-Gerau (repräsentativ für wärmere Lagen in Süd- und Südwestdeutschland) rund 20 Prozent mehr Methan je Hektar als bisherige Standardsorten. Voraussetzung für diese Vorzüglichkeit ist allerdings eine gute Einkörnung und Kornreife, die ausreichend hohe Temperatursummen erfordert.


Für einen kontinuierlichen Zuchtfortschritt ist die systematische Entwicklung von neuem Zuchtmaterial unabdingbar und stellte einen Schwerpunkt des vorliegenden Vorhabens dar. In kurzer Zeit wurde umfangreiches, besser angepasstes Zuchtmaterial entwickelt, das die Grundlage für eine erfolgreiche Dualtyp-Sortenentwicklung und Sortenzulassung in naher Zukunft darstellt. Damit könnten Landwirte künftig unter mehr Mais-Alternativen wählen, um Energiepflanzen auch bei sich wandelnden Umweltbedingungen erfolgreich anzubauen.

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