Einen Vorstoß in der automatisierten mechanischen Bodenbearbeitung hat jetzt das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) gemeinsam mit Projektpartnern vorgestellt.
Die Trägerplattform „RoniBob“ ist laut Informationen der Forschungseinrichtung in der Lage, auf vier Rädern autonom durch Pflanzenaufzuchtreihen zu fahren und auf der Basis unterschiedlicher Applikationsmodule landwirtschaftliche Arbeiten zu übernehmen, wie beispielsweise das Entfernen von Unkraut und die Bodenauflockerung. Bei Praxistests in der Buchsbaumaufzucht einer Baumschule habe sich die Lösung bereits erfolgreich bewährt.
„Roboter sind in der Landwirtschaft im Kommen“, unterstrich der Leiter der Abteilung Roboter- und Assistenzsystem am Fraunhofer IPA, Martin Hägele angesichts der aktuellen Entwicklungsergebnisse. Robotertechnologien wie die autonome Navigation trügen zur Automatisierung von Landmaschinen bei. Allerdings würden die Systeme bislang meist nur für klar umrissene Aufgaben und Einsatzbedingungen konzipiert. Deshalb sei das Ziel der Entwickler, Landwirtschaftsroboter weiter zu modularisieren und zu „weitgehend frei konfigurierbaren Generalisten zu machen“. So könne die Trägerplattform auch für Aufgaben wie das Ernten oder die Schädlingsbekämpfung nutzbar gemacht werden.
Bei der Unkrautregulierung nutzt das Applikationsmodul nach Institutsangaben ein optisches Sensorsystem und bildverarbeitende Software zur Objekterkennung. Basierend auf Farb-, Textur- und Tiefeninformationen unterscheide die Software Unkraut von Buchsbäumen. Zur mechanischen Unkrautregulierung werde der bewegliche Teil des Applikationsmoduls, genannt Manipulator, verwendet. Dieser bearbeite den Boden mittels rotierender Kreiseleggen, welche von einem Ausleger mit drei Achsen geführt werden. Als nächster Schritt seien Tests der Applikation im Dauerbetrieb geplant. Gefördert wird das Kooperationsprojekt vom Bundesforschungsministerium.