Wissenschaftler haben das Gurken-Virus "Cucurbit aphid-borne yellows virus (CABYV)" erstmals in Bayern nachgewiesen. Es kann ganze Ernten zerstören und neben Gurken auch Kürbisse und Zucchini befallen. Übertragen wird es durch Blattläuse, meldet der Bayerische Rundfunk.
Laut dem Leibniz Institut DSMZ in Braunschweig waren bereits 2019 Ernten in Bayern von dem Gurken-Virus betroffen. Bayerische Landwirte hätten da bereits über enorme Ernteausfälle von bis zu 50 % geklagt. Die Gurkenpflanzen seien von einer nicht bekannten Krankheit infiziert worden. Die Infektionsrate lag teilweise bei 90 %.
Eine Infektion führt unter anderem zu Chlorophyllmangel und Blattverdickung und geht mit teils massiven Ernteeinbußen einher. Das Virus wird von Blattläusen übertragen und ist im Mittelmeerraum verbreitet, schildert Dr. Wulf Menzel vom DSMZ gegenüber dem Sender. Der Wissenschaftler befürchtet, dass die Infektion in Deutschland erst der Anfang ist. Das Virus könnte sich schnell in ganz Mitteleuropa ausdehnen und werde nicht so schnell verschwinden, denn die Überwinterungschancen für die Schädlinge seien groß. Mittlerweile wurde das Virus auch in der Slowakei und in Polen entdeckt.
Das einzige, was gegen die Ausbreitung des Virus helfen könnte, ist die effektive Vernichtung der Blattläuse und Präventionsmaßnahmen vor dem Anbau von Gurken, Kürbissen und Zucchini, so das Institut.