Bis 2030 sollen die jährlichen Treibhausgasemissionen aus entwässerten Moorböden um 5 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent gemindert werden. Dies besagt die Zielvereinbarung zum Klimaschutz durch Moorbodenschutz, die im Oktober 2021 von Bund und Ländern beschlossen wurde. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der flächenwirksame Moorbodenschutz zukünftig ausgebaut werden. Hier setzt von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) Verbundprojekt BEWAMO an, in dessen Zuge ein Tool zu Bewertung von Moorflächen entwickelt wurde.
Tool für Bewertung und Monitoring der Moorböden
Das Tool ermöglicht es, die Fähigkeit spezifischer Moorflächen zur Speicherung von Kohlenstoff und der Reduktion von CO2-Emissionen aufzuzeigen. Außerdem soll es auf passende Agrarumweltmaßnahmen hinweisen und Möglichkeiten zum Monitoring vorschlagen. In das Projekt sind neben Forschern aus Berlin und Kiel auch landwirtschaftliche Betriebe, Wasser- und Bodenverbände sowie Behörden in Brandenburg und Schleswig-Holstein eingebunden.
Kohlenstoffdynamik als Kriterium zum Moorschutz
Als Schutzmaßnahme der entwässerten Moorböden ist eine Erhöhung der Grundwasserstände notwendig. Zur Überwachung dieser Maßnahme beobachten die Forscher in dem Projekt mittels einer Satellitenfernerkundung den Feuchtezustand der Moorböden.
Die Forscher kombinieren im Projekt Bodenparameter mit historischen und aktuellen Messdaten zu Klima und Landnutzung, um den vorhandenen Kohlenstoff und potentielle Verluste zu erfassen. Auf dieser Grundlage erarbeiten sie Bewertungskriterien, um geeignete Gebiete für die Wiedervernässung der Moorböden zu bestimmen.
Das Thünen-Institut berechnet dabei die betrieblichen Kosten der Schutzmaßnahmen für die Moorböden. Diese fallen je nach Moorflächenanteil, der Produktionsausrichtung und der betrieblichen Anpassungsfähigkeit sehr unterschiedlich aus.
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