Die Vertragspartner des Niedersächsischen Weges haben am Freitag in ihrem Lenkungsgremium weitere Eckpunkte für mehr Natur-, Arten- und Gewässerschutz verabschiedet. Unterzeichner des Niedersächsischen Weges sind neben dem Land Niedersachsen das Landvolk, die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der BUND und der NABU Niedersachsen.
In der Vereinbarung zur „Bilanzierung und Umsetzung des landesweiten Biotopverbunds“ werden viele Landschaftselemente benannt, die zur Vernetzung der Biotope beitragen können. Es wurden Kriterien erarbeitet, um ein Biotop zum Verbund zählen zu können. Zudem werden Maßnahmen zur Erhaltung und Entwicklung des Biotopverbunds zukünftig gefördert.
Das Papier zur „Vor-Ort Gebietsbetreuung“ legt die Aufgaben und Anforderungen für die bereits angekündigten 15 neuen Ökologischen Stationen in Natura 2000-Gebieten fest.
Ein erweitertes Beratungsangebot zum Biotop- und Artenschutz für Landwirte wurde ebenfalls entwickelt.
Umweltminister Olaf Lies zeigte sich im Anschluss erfreut, dass der Weg gemeinsam mit Landwirtschaft und Naturschutz weiter geht. Mit Blick auf das Insektenschutzpaket mahnte er aber, dass der Bund hier keine Steine in den Weg legen dürfe. Auch dürfe die Bundesgesetzgebung nicht dazu führen, dass sich andere Bundesländer vor ihrer Verantwortung drücken. Gesetzliche Regelungen seien schon im August 2020 im Lenkungskreis erarbeitet worden. Zusätzlich sei im Oktober 2020 eine konsequente Verringerung des Einsatzes chemischer Pflanzenschutzmittel seitens der Allianz beschlossen worden.
„Wir arbeiten gerade mit Hochdruck an der Umsetzung unserer vielfältigen Maßnahmen. Davon sollten wir uns gerade jetzt nicht abbringen lassen,“ so Lies weiter.
Details werden immer konkreter
Auch Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast zeigte sich zufrieden mit dem Arbeitsfortschritt: „Nach der Einigung der Partner im vergangenen Jahr sind wir in einen intensiven Umsetzungsprozess eingetreten. Wichtige Meilensteine haben wir bereits erreicht, so zum Beispiel die verstärkte Umstellung der landeseigenen Domänen auf ökologischen Landbau und die Einrichtung eines Wildnisgebiets im Solling. Andere Maßnahmen, etwa die Konzipierung von Agrarumweltmaßnahmen zum Moorbodenschutz, befinden sich auf einem guten Weg.“
„Die Aufgaben und Vorgaben, die mit dem ,Niedersächsischen Weg‘ verbunden sind, werden für die Betriebe immer konkreter – das ist sehr wichtig, damit die Betriebsleiter möglichst früh erkennen, wie sie ihre Arbeitsweise anpassen können“, sagte Gerhard Schwetje, Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. „Unsere Berater werden sich dafür einsetzen, dass ein Miteinander von Naturschutz und landwirtschaftlicher Produktion für jeden Betrieb umsetzbar ist und auf Dauer umsetzbar bleibt.“
Über den Niedersächsischen Weg
Der Niedersächsische Weg als breite Allianz aus Naturschutz, Landwirtschaft und Politik hat sich verpflichtet, konkrete Maßnahmen für einen verbesserten Natur-, Arten- und Gewässerschutz umzusetzen. Die hierfür notwendigen Schritte und Maßnahmen werden auch weiterhin gemeinsam diskutiert und beschlossen. Dabei sollen ein fairer Ausgleich zwischen Naturschutz und Landwirtschaft gefunden und die Leistungen der Landwirte angemessen ausgeglichen werden. Der Niedersächsische Weg ist eine in dieser Form bundesweit einmalige Vereinbarung zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Politik.
Alle Materialen zu Maßnahmen und Beschlüssen finden Sie hier.