Deutschlands Gewässer sind in einem schlechten Zustand. In Europa schneiden nur die Niederlande und Luxemburg noch schlechter ab. Das zeigt der am Dienstag veröffentlichte Bericht der EU-Umweltagentur zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie.
So würden Quecksilber, etwa durch Kohlekraftwerke, Nitratverunreinigungen durch die Überdüngung in der Landwirtschaft oder der Bau von Wehren und Wasserkraftwerken den Flüssen, Seen und Grundwasservorkommen in Deutschland zusetzen, zitiert die Organisation WWF aus dem EU-Bericht.
Aus Sicht der Umweltschützer habe Deutschland zu lange weg gesehen und nehme den Gewässerschutz nicht ernst. Auch der Agrarsektor müsse endlich seine Verantwortung für Nitratverschmutzungen anerkennen. "Die deutsche Politik darf nicht länger dabei zusehen, wie kostbares Grundwasser durch Überdüngung verschmutzt wird. Landwirtschaft muss endlich wieder in Einklang mit der Umwelt gebracht werden. Wer sauberes Wasser will, muss die Nachhaltigkeit im Agrarsektor fördern und fordern", so Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland.
Derzeit befinden sich nur 8,4 Prozent der deutschen Oberflächengewässer in einem "guten ökologischen" Zustand. EU-weit liegt der Wert immerhin bei 40,6 Prozent. Beim chemischen Zustand teilt sich Deutschland, etwa wegen der Quecksilbereinträge, den letzten Platz mit Luxemburg, Österreich und Schweden. In diesen Ländern sind 100 Prozent der Oberflächengewässer in keinem guten chemischen Zustand. Im europaweiten Durchschnitt sind immerhin bei 38 Prozent der Oberflächengewässer in gutem chemischen Zustand.
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