Im Rahmen eines FNR-Verbundprojektes haben Wissenschaftler kürzlich die Fruchtfolgeversuche zum Anbau von Energiepflanzen ökonomisch ausgewertet. Laut Prof. Dr. Joachim Aurbacher von der Uni Gießen zeigen die Ergebnisse, dass Mais im Hauptfruchtanbau nach wie vor im Durchschnitt die höchsten direkt- und arbeitserledigungskostenfreie Leistungen (DAKfL) liefert und mit den geringsten Methangestehungskosten verbunden ist.
Am ehesten kommen Wintertriticale-GPS und an manchen Standorten Winterrogen-GPS oder ein Wintergetreide-Gemenge (als GPS) an die Leistungsfähigkeit von Mais heran, wobei in einzelnen Jahren diese Getreidearten auch höhere DAKfL liefern können als Mais. Sorghum hat sich in den letzten Jahren verbessert, liegt jedoch immer noch hinter Mais zurück.
Sommergetreidearten und Wintergerste sind laut Prof. Aurbacher nicht zu empfehlen; Sonnenblumen schnitten an den untersuchten Standorten ebenfalls enttäuschend ab. Potential besteht seiner Meinung nach jedoch beim Anbau von Zuckerrüben. Hier seien die Aufbereitungskosten jedoch noch zu reduzieren. Bei unterstellten 10 €/t FM würden die DAKfL noch deutlich in den negativen Bereich gedrückt. Bei den mehrjährigen Kulturen bestehe ein gewisses Potential bei den Kleegrasmischungen. "Dies ist jedoch standörtlich sehr heterogen. Topinambur schnitt wegen der hohen Etablierungskosten als nicht empfehlenswert aus", so der Professor für Landwirtschaftliche Produktionsökonomik.
Neben der schlagbezogenen Betrachtung können seiner Meinung nach betriebliche Faktoren dazu führen, dass alternative Kulturen oder Anbausysteme vorzüglich werden. Erste Berechnungen unter Berücksichtigung einer besseren Flächenproduktivität und einer besseren Lagerraumnutzung zeigten, dass bei sehr hohen Pachtpreisen Zweitfruchtsysteme vorzüglich sein können.