Nach der ohne eindeutiges Ergebnis zu Ende gegangenen Abstimmung des EU-Rates über den Genmais 1507 der Herstellers Pioneer am 11. Februar hat sich in Österreich ein breiter politischer und gesellschaftlicher Konsens gegen eine mögliche Anbauerlaubnis für die umstrittene Maissorte gebildet.
Bei der Abstimmung in Brüssel votierte zwar eine Mehrheit der Mitgliedstaaten gegen eine Zulassung, aber eine qualifizierte Mehrheit kam nicht zustande; daher liegt es nun an der EU-Kommission, die Anbauzulassung für den Mais zu erteilen. Österreichs Gesundheitsminister Alois Stöger forderte die Kommission auf, den Genmais nicht gegen die Mehrheit der Mitgliedsstaaten zuzulassen. Sollte der Mais dennoch freigegeben werden, werde Österreich handeln und auf nationaler Ebene ein Anbauverbot verhängen.
Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter stellte klar, dass der Erhalt eines gentechikfreien Anbaus in Österreich auch weiterhin das erklärte und vorrangige Ziel der Regierung in Wien sei. Die heimische Landwirtschaft und auch die Verbraucher sähen in den derzeitigen Anwendungen der Gentechnik keinen Nutzen und auch keine Vorteile. Daher werde sich Österreich auf EU-Ebene für ein Selbstbestimmungsrecht der Mitgliedstaaten für einen gentechnikfreien Anbau einsetzen. „Österreich bleibt weiterhin 100 % gentechnikfrei im Anbau“ lautet auch die eindeutige Position des landwirtschaftlichen Berufstandes.
Der Präsident des Österreichischen Bauernbundes, Jakob Auer, stellte ebenfalls ein nationales Anbauverbot in Aussicht. In Österreich zögen Landwirtschaft und Verbraucher beim Thema Gentechnik an einem Strang. Hier sei man sich einig, dass es keinen Anbau von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) auf österreichischen Feldern und Äckern geben dürfe.