Im Mais gewinnt die pfluglose Bodenbearbeitung immer mehr an Bedeutung. Wie das Deutsche Maiskomitee (DMK) unter Verweis auf eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens Kleffmannn Group mitteilte, verzichteten die Landwirte im vergangenen Jahr auf rund einem Drittel der Maisanbaufläche auf den Pflug, während 2004 der Anteil der Saatvorbereitung ohne Pflug erst bei 16 % gelegen hatte.
Auffällig seien die großen Unterschiede zwischen den west- und den ostdeutschen Bundesländern. So besäßen die Mulch- oder Direktsaat im Osten einen deutlich höheren Stellenwert. Im Berichtsjahr sei dieses Aussaatverfahren dort auf 57 % der Anbaufläche angewendet worden gegenüber 20 % im Jahr 2004.
Auch in den westdeutschen Bundesländern sei der Anteil der pfluglosen Bodenbearbeitung gestiegen, und zwar von 15 % auf 29 %. Das klassische Aussaatverfahren mit Pflug wendeten die Landwirte im Westen laut DMK-Angaben im letzten Jahr auf 70 % der Anbaufläche an, während sich dieser Anteil 2004 noch auf 83 % belaufen hatte; im Osten waren es im Berichtsjahr 41 % gegenüber 78 % zehn Jahre zuvor.
Das DMK wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass die Entscheidung für den Pflug oder für die Mulch- oder Direktsaat für die Landwirte ein Abwägungsprozess sei. Phytosanitäre Aspekte spielten dabei ebenso eine Rolle wie der Standort und die besonderen Gegebenheiten der Parzelle.
Viele Landwirte wollten vor der Aussaat mit dem Pflug „reinen Tisch“ machen, um den Unkrautdruck zu mindern oder den Maiszünsler und pilzliche Erreger in den Stoppelresten in ihrer Entwicklung zu stören. Hingegen erweise sich in Hanglagen beispielsweise die Mulchsaat als deutlich vorteilhafter, um den Boden nicht nur im Winter vor Bodenabschwemmungen und Erosion zu schützen; als Speichermedium müsse der Boden Regen dann aufnehmen können.
Gerade in den Monaten Mai und Juni, wenn die jungen Maispflanzen sich aus dem Boden schöben, sei die Gefahr von Bodenabträgen im noch nicht geschlossenen Bestand groß. Die Starkregenfälle der vergangenen Wochen hätten erneut gezeigt, wie wichtig eine „gewittertaugliche Bedeckung“ des Bodens mit Mulchmaterial auch im Frühjahr sei.