Pipeline geplant: Ukrainische Bauern schwenken um auf Ölpflanzen
Die Ukraine und Polen haben den Bau einer Pflanzenölpipeline beschlossen. Die Bauern schwenken derweil wegen der ungewissen Zukunft von Getreide auf Raps, Sonnenblumen und Sojabohnen um.
Die Landwirte in der Ukraine sorgen sich um die Zukunft. Es ist unklar, was nach Ablauf des im Juli unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei ausgehandelten Getreide-Abkommens passiert. Russlands Präsident Putin droht mit dem Ende.
Daher entscheiden sich immer mehr ukrainische Landwirte für Ölpflanzen als Alternative zum Getreide, berichtet die Deutsche Welle. Raps, Sonnenblumen und Sojabohnen stehen nun hoch im Kurs.
"In diesem Jahr könnte eine Million Hektar Raps ausgesät werden. Eine Fläche, die trotz der Besetzung eines Teils des Landes, in etwa der des vergangenen Jahres entsprechen wird“, sagte der stellvertretende Agrarminister Taras Wysozkyj im Gespräch mit der DW. Auf 70 % der Fläche sei schon Raps gesät, was zeigt, dass Landwirte generell auf Ölsaaten setzen.
Freier Export nicht mehr möglich
Die Neuausrichtung der Landwirte sei vor allem auf die Produktionskosten zurückzuführen, sagt Switlana Lytwyn vom Verband Ukrainian Agribusiness Club (UCAB). Der Getreideanbau sei zunehmend unrentabel, weil kein freier Export auf dem Seeweg möglich sei. Zudem seien Treibstoffe und Düngemittel teurer geworden.
"Der Verkaufspreis von Getreide ist mittlerweile sehr niedrig. Er deckt kaum noch den Selbstkostenpreis. Außerdem gibt es in der Ukraine ein großes Angebot an Getreide, was den Preis drückt. Daher haben die Landwirte derzeit keine Mittel für eine vollwertige Aussaat und sie fürchten sich vor einer ungewissen Zukunft", erläutert Lytwyn.
Auf Handelsplattformen für Agrarprodukte in der Ukraine sind die Preise für Raps doppelt so hoch wie für Weizen. Dies bestätigen auch die Landwirte selbst. "Es gibt Probleme beim Verkauf von Weizen. Gewinne werden fast keine mehr gemacht, aber die Landwirte wollen zumindest ihre Investitionen wieder hereinholen", sagt Viktor Hontscharenko, Präsident des Verbandes der Landwirte und privaten Landbesitzer der Ukraine.
Lytwyn versicherte gegenüber der Deutschen Welle, dass die Ukraine genügend Kapazitäten habe, um Sonnenblumenkerne zu Öl für den Export zu verarbeiten. Für die Verarbeitung von Sojabohnen und Raps dagegen habe das Land kaum Kapazitäten. Die Expertin geht davon aus, dass Investoren den Landwirten folgen werden und jetzt noch mehr in die Weiterverarbeitung von Ölpflanzen investieren werden.
Angesichts der Neuausrichtung der Landwirte hat sich auch die ukrainische Regierung vorgenommen, den Export verarbeiteter Ölpflanzen zu steigern. Am 6. September unterzeichnete sie ein Abkommen mit der polnischen Regierung über den Bau einer einzigartigen Pipeline, durch die ukrainisches Pflanzenöl bis nach Danzig geleitet werden soll. Die Idee ist, von polnischen Häfen aus Pflanzenöl in Drittländer zu exportieren. Geplant ist eine Kapazität von bis zu 2 Mio. t Öl pro Jahr.
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Die Landwirte in der Ukraine sorgen sich um die Zukunft. Es ist unklar, was nach Ablauf des im Juli unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei ausgehandelten Getreide-Abkommens passiert. Russlands Präsident Putin droht mit dem Ende.
Daher entscheiden sich immer mehr ukrainische Landwirte für Ölpflanzen als Alternative zum Getreide, berichtet die Deutsche Welle. Raps, Sonnenblumen und Sojabohnen stehen nun hoch im Kurs.
"In diesem Jahr könnte eine Million Hektar Raps ausgesät werden. Eine Fläche, die trotz der Besetzung eines Teils des Landes, in etwa der des vergangenen Jahres entsprechen wird“, sagte der stellvertretende Agrarminister Taras Wysozkyj im Gespräch mit der DW. Auf 70 % der Fläche sei schon Raps gesät, was zeigt, dass Landwirte generell auf Ölsaaten setzen.
Freier Export nicht mehr möglich
Die Neuausrichtung der Landwirte sei vor allem auf die Produktionskosten zurückzuführen, sagt Switlana Lytwyn vom Verband Ukrainian Agribusiness Club (UCAB). Der Getreideanbau sei zunehmend unrentabel, weil kein freier Export auf dem Seeweg möglich sei. Zudem seien Treibstoffe und Düngemittel teurer geworden.
"Der Verkaufspreis von Getreide ist mittlerweile sehr niedrig. Er deckt kaum noch den Selbstkostenpreis. Außerdem gibt es in der Ukraine ein großes Angebot an Getreide, was den Preis drückt. Daher haben die Landwirte derzeit keine Mittel für eine vollwertige Aussaat und sie fürchten sich vor einer ungewissen Zukunft", erläutert Lytwyn.
Auf Handelsplattformen für Agrarprodukte in der Ukraine sind die Preise für Raps doppelt so hoch wie für Weizen. Dies bestätigen auch die Landwirte selbst. "Es gibt Probleme beim Verkauf von Weizen. Gewinne werden fast keine mehr gemacht, aber die Landwirte wollen zumindest ihre Investitionen wieder hereinholen", sagt Viktor Hontscharenko, Präsident des Verbandes der Landwirte und privaten Landbesitzer der Ukraine.
Lytwyn versicherte gegenüber der Deutschen Welle, dass die Ukraine genügend Kapazitäten habe, um Sonnenblumenkerne zu Öl für den Export zu verarbeiten. Für die Verarbeitung von Sojabohnen und Raps dagegen habe das Land kaum Kapazitäten. Die Expertin geht davon aus, dass Investoren den Landwirten folgen werden und jetzt noch mehr in die Weiterverarbeitung von Ölpflanzen investieren werden.
Angesichts der Neuausrichtung der Landwirte hat sich auch die ukrainische Regierung vorgenommen, den Export verarbeiteter Ölpflanzen zu steigern. Am 6. September unterzeichnete sie ein Abkommen mit der polnischen Regierung über den Bau einer einzigartigen Pipeline, durch die ukrainisches Pflanzenöl bis nach Danzig geleitet werden soll. Die Idee ist, von polnischen Häfen aus Pflanzenöl in Drittländer zu exportieren. Geplant ist eine Kapazität von bis zu 2 Mio. t Öl pro Jahr.