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Plädoyer für einen Mix der Greening-Maßnahmen

Der Anbau von Zwischenfrüchten kann zwar einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten; bei der Erfüllung der neuen Greening-Anforderungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sollte er aber nicht die einzige betriebliche Maßnahme sein.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Anbau von Zwischenfrüchten kann zwar einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten; bei der Erfüllung der neuen Greening-Anforderungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sollte er aber nicht die einzige betriebliche Maßnahme sein. Das ist auf der Fachtagung „Zwischenfrüchte und Biodiversität“ hervorgehoben worden, die die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft vergangene Woche in Alfter bei Bonn ausrichtete.


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Abteilungsleiter Dr. Ludger Wilstacke vom nordrhein-westfälischen Landwirtschaftsministerium stellte klar, dass Zwischenfrüchte bei der Erarbeitung der Vorgaben zum Greening „nicht erste Wahl für ökologische Vorrangflächen“ gewesen seien. Wichtiger als der kurzfristige Anbau von Senf, Ölrettich und Co. sei die Etablierung von streifenförmigen Elementen wie Hecken und Pufferstreifen, die über einen längeren Zeitraum bestünden und einzelne Biotope miteinander vernetzten.


Der Vizepräsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV), Erich Gussen, richtete den Blick auf die Vorteile des Zwischenfruchtanbaus wie zum Beispiel die tiefgründige Bodenlockerung und die Erosionsvermeidung, warnte jedoch auch vor pflanzenbaulichen Problemen. Zwischenfrüchte könnten den Unkraut- und Krankheitsdruck auf die Hauptfrucht erhöhen. Zudem entzögen sie dem Boden Feuchtigkeit, worunter die Wasserversorgung der Hauptfrucht leiden könne. Ohnehin passten Zwischenfrüchte nur dann in die Fruchtfolge, wenn Sommerungen angebaut würden. Das sei auf vielen Betrieben nicht der Fall, erklärte Gussen und riet grundsätzlich zu einem Mix der verschiedenen Greening-Maßnahmen.


Friedhelm Decker, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, begrüßte die Referenten und Teilnehmer der Tagung und lud diese ein, sich in der gemeinsamen Diskussion einzubringen: „Die heutige Tagung soll dazu dienen, bisherige Vorstellungen zu reflektieren, neue Erkenntnisse zu gewinnen und Anregungen für die eigene Praxis zu erhalten. Ich denke, dass wir diese Gelegenheit gemeinsam nutzen und in der Diskussion auch bestehende Probleme und Bedenken ansprechen können.“ Diese Aufforderung wurde von Referenten und Teilnehmern gerne angenommen, was sich im fruchtbaren Austausch während der Tagung zeigte.


Dr. Manfred Klein, Fachgebietsleiter Agrar- und Waldbereich im Bundesamt für Naturschutz, eröffnete das Vortragsprogramm mit einem Einblick in das Bundesprogramm Biologische Vielfalt, seine Förderschwerpunkte und Förderbedingungen. Im Rahmen dieses Programms fördert das Bundesamt für Naturschutz das Projekt „Summendes Rheinland - Landwirte für Ackervielfalt“  aus Mitteln des Bundesumweltministeriums.


Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW, zeigte auf, welche weiteren Maßnahmen den Anbau von Zwischenfrüchten ergänzen können, um attraktive Lebensräume für gefährdete Ackerwildkräuter, Insekten und Vögel der Offenlandschaften zu schaffen.


Thomas Muchow, Geschäftsführer der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, stellte das Projekt „Summendes Rheinland – Landwirte für Ackervielfalt“ vor. Dieses Projekt der Stiftung hat zum Ziel, Zwischenfrucht-Mischungen zu etablieren, die sich zur Förderung von Bestäubern in der rheinischen Börde besonders eignen. Auch die Einsaat von Säumen und das Aufstellen spezieller Bestäuber-Nisthilfen sind Teile des Projekts.

Welche Bestäuber können überhaupt von Zwischenfrüchten profitieren? Diese Frage beantwortete Dr. Matthias Schindler, Biologische Station Bonn / Rhein-Erft e.V., in seinem Vortrag.


Dr. Clara Berendonk, Landwirtschaftskammer NRW, stellte das große Angebot blühender Zwischenfruchtmischungen für die Bienenweide vor. Auch die Grundlagen des Zwischenfruchtanbaus kamen nicht zu kurz.


Die Bestände zahlreicher Niederwildarten, etwa Rebhuhn und Feldhase, sind rückläufig. Ursachen hierfür sowie Möglichkeiten zur gezielten Förderung dieser Arten mit Zwischenfrüchten erläuterte Dr. Martin Schmid, Landwirtschaftskammer NRW.


Ein wichtiger Faktor für die Bodenfruchtbarkeit ist die Förderung des Bodenlebens. Welche Rolle Zwischenfruchtmischungen in diesem Zusammenhang spielen können, stellte Frank Trockels, Deutsche Saatveredelung AG, vor.

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