Die Verkaufsmengen für chemisch–synthetische Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft stagnieren mit knapp 28.000 t Wirkstoffmenge in Deutschland. Eine neue Studie des BUND will nun dafür werben, dass Landwirte verstärkt die vorhandenen Möglichkeiten nutzen, um biologisch abbaubare Mittel einzusetzen. Zudem könne man mit vorbeugenden Anbaumaßnahmen, wie sie der integrierte Pflanzenschutz vorschreibt, das Auftreten von Pflanzenschutzproblemen reduziern.
Der Bund naturschutz aus Bayern beklagt in dem Zusammenhang, dass verbindliche Reduktionsziele bisher nur auf dem Papier existieren. Der bayerische Plan für eine Halbierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes bis 2028 habe weder eine verbindliche rechtliche Grundlage, noch Sanktionsmechanismen. Zudem gebe es keine echten Daten, wie viele Mittel auf Bayerns Felder überhaupt eingesetzt werden.
„Konkrete Fortschritte müssen jedoch bilanziert werden können“, so Umweltschützer Martin Geilhufe. Der schrittweise Pestizidausstieg muss Richtschnur der Agrar- und Naturschutzpolitik der Staatsregierung werden“, fordert er.
Und BN-Referentin Marion Ruppaner wünscht sich eine Beratung zu Alternativen. Nicht nur bei der Lebensmittel- und Futterproduktion, auch in Kommunen, in Kleingartenanlagen, auf Friedhöfen und in privaten Gärten müssten weniger Pflanzenbehandlungsmittel zum Einsatz kommen oder ganz verboten werden. Ein Verordnungsentwurf der EU Kommission gehe dabei in die richtige Richtung, sagt sie. Die dort vorgeschlagenen Dokumentations- und Meldepflichten sind eine zentrale Voraussetzung, um Fortschritte bei der Reduktion des Pestizideinsatzes realistisch messen zu können.
Die Studie "Alternativen zu chemisch-synthetischen Pestiziden in der Landwirtschaft" finden Sie hier.