Die Krankheitsanfälligkeit der Sonnenblume zu verringern und die Ölpflanze damit wieder stärker in Deutschland zu etablieren, ist das Ziel eines neuen Forschungsprojektes an der Universität Hohenheim. Wie diese in der vergangenen Woche weiter mitteilte, ist die global wachsende Nachfrage nach Pflanzenölen und Biodiesel ohne eine Nutzung von Sonnenblumen nicht zu decken. Hinzu komme, dass die leuchtend gelbe Ölpflanze wärmeliebend und deshalb den Herausforderungen des Klimawandels gewachsen sei. In Deutschland baue man die Art allerdings fast nicht mehr an, weil ihre Krankheitsanfälligkeit die Erträge gefährde.
Dr. Volker Hahn von der Universität Hohenheim will nun mit zwei Ansätzen der Sonnenblume mit krankheitsresistenten Sorten zum Comeback verhelfen. Er analysiere, welcher DNA-Abschnitt eine Sonnenblume krankheitsanfällig oder resistent mache, erläuterte der Pflanzenforscher. Mit diesem Wissen könnten gezielt Individuen ausgesucht werden, die keine anfällige Erbsubstanz aufwiesen. Deren Kreuzung führe zu krankheitsresistenten Nachkommen. Darüber hinaus arbeite er an der Erstellung doppelhaploider Sonnenblumen, die allein aus der DNA einer gesunden Mutterpflanze bestünden, erläuterte Hahn. Beim Mais sei dieser Trick schon lange gang und gäbe. Bei der Sonnenblume funktioniere er bisher aber nicht. Das auf insgesamt drei Jahre angelegte Projekt wird vom Bundesforschungsministerium mit zusammen knapp 254 000 Euro gefördert.
Partner sind die Technische Universität München, die KWS Saat AG in Einbeck und die Trait Genetics GmbH in Gatersleben. (AgE)