Der Rapool-Ring bittet alle Imker, die problemlos mit Rapsanbauern zusammenarbeiten, um Unterstützung zur Erhaltung der Rapssaatgutbeizung.
Nach eigenen Erfahrungen und in Untersuchungen des Bieneninstitutes Celle (LAVES), des Institutes für Bienenkunde Hohenheim sowie in der internationalen OPERA-Studie im Auftrage der EU-Kommission habe sich gezeigt, dass die Rapsbeizung bisher zu keinen direkten Bienenschäden geführt hat. Winterraps sei daher bei der Aussaat im Herbst nicht bienenattraktiv und daher wie die Zuckerrübe als ungefährlich zu bewerten.
Normalerweise sind keine Beizwirkstoffreste 8-9 Monate nach der Aussaat im Nektar und Pollen zu finden, schreibt Rapool weiter. In wenigen Ausnahmefällen lägen sie im Bereich der technischen Nachweisgrenze. Rapsanbauer und Imker hätten im Alltag normalerweise ein einvernehmliches verständnisvolles Verhältnis zum gegenseitigen Nutzen.
Der Rapool-Ring habe sich seit den Bienenvergiftungen in Verbindung mit Mais 2008 zusammen mit allen deutschen Rapszüchtern konsequent für eine möglichst staubabriebfreie Rapssaatgutbeizung mit Neonikotinoiden eingesetzt, heißt es. Der Raps habe hier eine Vorreiterrolle unter den Ackerkulturen übernommen. Die kleinflächige, korngenaue Beizung sei gegenüber anderen Pflanzenzschutzmaßnahmen (z.B. als Sprühanwendung) die umweltfreundlichste Alternative.
Der Rapool-Ring bedauert die zyklischen Bienenausfälle der Imkerkollegen und ist bereit sich für weitere Detailuntersuchungen einzusetzen, um weitere Erkenntnisse zu möglichen Ursachen zu sammeln. Außerdem will man einen verstärkten Einsatz von blühenden Kulturarten in den Fruchtfolgen, z.B. im Rahmen des Greening unterstützen.
Umgekehrt bittet Rapool um Unterstützung der Imkerkollegen und aller Imkerverbände auf Orts-, Kreis-, Landes- und Bundesebene zum Erhalt der jetzigen Rapsbeizung und damit des Rapsanbaus. Denn der Rapsanbau ist nicht nur für die Bienen eine lebensnotwendige Nahrungsquelle. (ad)