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Wolf Maisernte Gülle und Wirtschaftsdünger

14 % unter Vorjahr

Regenrekord und sinkende Marktpreise trüben die Erntebilanz in Niedersachsen

Die LWK Niedersachsen hat die Zahlen zur diesjährigen Getreideernte veröffentlicht. Die Anbauplanung war ganz schön durcheinander geraten und sorgt für schwankende Ergebnisse bei Qualität und Ertrag.

Lesezeit: 13 Minuten

Nach großen Problemen durch extreme Nässe im zurückliegenden Herbst und Winter haben die niedersächsischen Acker- und Futterbaubetriebe schnell gehandelt, viele Flächen neu bestellt und dadurch noch eine beachtliche Ernte eingefahren. Gleichwohl gingen die Erträge beim Getreide im zweiten Jahr in Folge deutlich zurück und liegen unter dem Sechs-Jahres-Schnitt. Die gesunkenen Erzeugerpreise für viele Produkte sorgen für Enttäuschung.

Die Sommerkulturen Zuckerrüben und Soja profitierten von den Witterungsbedingungen. Die flächenmäßig wichtigste Kultur Silomais kam dagegen mit den starken Niederschlägen und der Bodenbeschaffenheit nicht überall gut zurecht. Eine auf Wetterextreme fokussierte Anbauplanung wird zur Daueraufgabe. Dieses Fazit zog die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) am Donnerstag (05.09.2024) während ihrer Ernte-Pressekonferenz in Hannover.

„Nach ersten Schätzungen fällt die Getreideernte mit etwa 4,6 Mio. t um gut 14 % kleiner aus als im Vorjahr – das nasse Winterhalbjahr hat die Aussaat und die Entwicklung der Jungpflanzen zum Teil stark beeinträchtigt“, berichtete Kammerpräsident Gerhard Schwetje. Dies habe sowohl Auswirkungen auf die Erntemenge als auch auf die Qualität.

Mehr Sommergetreide – Minus bei Winterkulturen

Auf Grund der Verhältnisse wurden in Niedersachsen deutlich mehr Sommergetreide sowie Leguminosen, wie zum Beispiel Futter-Erbsen, angebaut als im Vorjahr. Winterkulturen büßten dagegen an Fläche ein.

Neben den höchstens durchschnittlichen Erträgen sorgen die Marktpreise für Agrarprodukte für Enttäuschung. „Ertrags- und Qualitätsverluste beim Getreide in Verbindung mit sinkenden Erzeugerpreisen sind allesamt Gesichtspunkte, die einen als Ackerbäuerin oder als Ackerbauern nicht zufriedenstellen“, sagte Schwetje. Gegenüber dem Vorjahr gingen die Erzeugerpreise für Getreide sowie für Körnermais zwischen 8 und 23,3 Prozent (%) zurück.

Preis-Plus bei Raps und Kartoffeln

Ein großes Angebot aus der Schwarzmeerregion sowie gute Ernteaussichten in den USA setzten die Getreidepreise unter Druck. „Aus diesen Gründen fällt trotz der kleineren Erntemenge sowohl in Deutschland als auch in Nachbarländern wie Frankreich das Niveau der Erzeugerpreise geringer aus als im Vorjahr“, so der Kammerpräsident. Ausnahmen bildeten lediglich die Preise für Raps (+4,2% gegenüber dem Vorjahr) und Kartoffeln (+33%).

Angesichts der wechselhaften und extremen Witterung mit Hitze-, Nässe- und Dürrephasen befassten sich sowohl Bäuerinnen und Bauern als auch die LWK intensiv mit der Frage, welche Kulturen mit den Bedingungen des Klimawandels denn am besten zurechtkämen, berichtete Gerald Burgdorf, Leiter des Fachbereichs Pflanzenbau. „Es wird in Zukunft immer wichtiger, konkrete Schlüsse aus zurückliegenden Erfahrungen mit der Witterung zu ziehen und zugleich das Risiko durch eine breit gefächerte Anbauplanung möglichst breit zu streuen.“

Ernte 2024 in Niedersachsen: Die Kulturen im Einzelnen

Getreide: Minus bei Ertrag und Preis

Die Getreideernte 2024 wird nach Angaben des Landesamts für Statistik mit 4,6 Mio. t gut 14% geringer ausfallen als 2023. Witterungsbedingt sanken die Durchschnittserträge pro Hektar (ha) von 70,1 (2023) auf 66,1 dt.

Die Winterweizenerträge lagen mit 74 dt/ha um 6% unter denen des Vorjahres. Auch die übrigen Winterungen mussten Mindererträge hinnehmen, nur Triticale liegt 4,9% im Plus. Auf der anderen Seite verzeichneten die Sommerungen bessere Erträge. Das ist möglicherweise auch darauf zurückzuführen, dass sie vermehrt auf besseren Standorten angebaut wurden und Wassermangel dieses Jahr kein Thema war.

Auch kleinräumig unterschieden sich die Erträge auf Grund der beschrieben Bodenverhältnisse recht deutlich. Auf der einen Seite wurden selbst auf stark und anhaltend staunassen Flächen noch überraschend hohe Erträge erzielt, die oftmals nur etwa 20% unter denen von üblichen Jahren lagen. Spitzenerträge mit mehr als 120 dt/ha, wie sie zum Teil in der Hildesheimer Börde oder auf der Marsch unter günstigen Verhältnissen häufiger erreicht werden, waren in diesem Jahr kaum möglich. Vielmehr lagen in den klassischen Ackerbauregionen die Erträge eher unter 100 dt/ha. Auf der anderen Seite schnitten auch leichtere Standorte mit sandigen Böden dank der zahlreichen Niederschläge beim Getreide recht gut ab.

Getreidefläche gesunken

Die Getreide-Anbaufläche ist 2024 gegenüber dem Vorjahr um 14,1% auf 653.341 ha gesunken. Zu den Verlierern gehören Winterweizen (-25,7% auf 261.322 ha), Winterroggen (-26% auf 114.701 ha) und Triticale (-43% auf 27.413 ha), was neben der Witterung auch mit wenig befriedigenden Preisaussichten zu tun haben dürfte. Die Fläche der Wintergerste (-1,6% auf 144.877 ha) blieb nahezu stabil.

Bei den Sommerungen konnte die Gerste einen Sprung auf fast 59.000 ha (+84,7% gegenüber 2023) verbuchen. Gerste wurde vielfach auf im Herbst nicht bestellbaren beziehungsweise auf später umgebrochen Flächen angebaut. Auch die Braugerste (+11,5% auf etwa 30.000 ha) konnte wieder zulegen – nach den schlechten Qualitäten der Ernte 2023 waren die Marktaussichten sehr positiv. Sommerweizen trat eindrucksvoll als Lückenbüßer in Erscheinung (+ ca. 500% auf 19.000 ha). Auch Sommerhafer (+45,5% auf 14.700 ha) war stärker vertreten.

Mit 18,40 €/dt liegt der durchschnittliche Erlös für Getreide insgesamt 13,3% unter dem Niveau des Vorjahres – der zweite Preisrückgang in Folge (2023: -28% gegenüber 2022). Der Krieg im Getreide-Staat Ukraine hat an Einfluss auf die Preise eingebüßt. Dieser Konflikt kann gleichwohl weiterhin zu deutlichen Preisschwankungen führen.

Viele Weizenpartien kommen nicht auf die von den Verarbeitern geforderten Rohproteinwerte und können somit nicht mit Preisaufschlägen als Qualitätsweizen vermarktet werden. Hintergrund sind neben Einflüssen der Witterung die gesetzlichen Beschränkungen bei der Düngung in den mit Nitrat belasteten „Roten Gebieten“. Der Anteil niedersächsischen Brotweizens auf dem Markt geht zurück, dadurch steigt der Importbedarf für diesen wichtigen Rohstoff.

Raps: Geringere Anbaufläche, höherer Ölgehalt

Nach mehreren Jahren mit Zuwachs ist die Anbaufläche für Raps in diesem Jahr zurückgegangen (-16,4% auf 90.463 ha). Manche Bestände, deren Entwicklung nach den Wassermassen des Winters zu unsicher galt, wurden umgebrochen. Einfluss auf die Anbau-Entscheidung für oder gegen Raps hatte auch der Preis, der nach guten Jahren im Sinkflug war.

Die Raps-Erträge gingen um 9,8% auf durchschnittlich 31,9 dt/ha zurück. Beim Ölgehalt sieht es aber besser aus als 2023: So liegt das Preisniveau immerhin leicht über dem des Vorjahrs (+4,2% auf 44,80 €/dt).

Mehr Fläche für Leguminosen

Nicht nur das Sommergetreide, auch die Leguminosen (Hülsenfrüchtler) konnten eine Flächenzunahme verzeichnen. Die Fläche für Ackerbohnen wuchs gegenüber 2023 um 12,3% auf 8.200 ha, die für Körnererbsen um 40,9% auf 6.200 ha. Lupinen (+6,3%) und Sojabohnen (+11,8%) konnten ihre Anbauflächen auf 1.700 ha beziehungsweise auf 1.900 ha steigern.

Der drastische Preisrückgang bei Sonnenblumenöl führte dazu, dass der sich ausdehnende Anbau von Sonnenblumen wieder etwas eingeschränkt wurde. So reduzierte sich die Fläche um 760 auf nunmehr 1.280 ha (-37%).

Kartoffeln: Niederschläge schmälern Qualität

Das nasse Frühjahr führte bei den Kartoffeln zu einer verzögerten Pflanzung bis in den Juni hinein. Durch den Regen in Frühjahr und Sommer traten Pflanzenkrankheiten wie Krautfäule dieses Jahr verstärkt auf. Dies erforderte teils einen intensiven Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, damit die Knollen nicht bereits auf dem Feld verfaulten.

Einschränkungen bei der Qualität durch den verregneten Sommer 2023 nährten zunächst die Sorge, es gebe für 2024 nicht genügend heimisches Pflanzgut. Die Sorge war offenbar unbegründet: Die Anbaufläche von Kartoffeln wuchs sogar um 6,7% auf 131.614 ha.

Fast 50 % aller deutschen Kartoffeln wachsen in Niedersachsen, neben Speisekartoffeln auch Chips-, Pommes- und Stärkekartoffeln. Für eine Ertragsprognose ist es derzeit noch zu früh – Fachleute rechnen mit einer eher durchschnittlichen Ernte. Die Lagerfähigkeit der Knollen dürfte wegen der feuchten Witterung eingeschränkt sein. Der Ertrag lag 2023 bei 458 dt/ha (2022: 423,5 dt/ha).

Die Erzeugerpreise für Kartoffeln bewegen sich mit etwa 34 €/dt etwa 15% unterhalb des Vorjahrs, aber oberhalb des Fünf-Jahres-Schnitts (24,22 €/dt). Für Frühkartoffeln aus Spanien wurden wegen knapper Lagerbestände zeitweise 100 €/dt bezahlt. Für heimische Frühkartoffeln starteten die Notierungen im Juni bei 83 €/dt. Im Sommer ging das Angebot nach oben und die Nachfrage zurück. Ende August landeten die Preise für Speiseware unter der 30-Euro-Marke. Nun bleibt abzuwarten, wie viel lagerfeste Ware die Haupternte liefert.

Am Markt für Veredelungskartoffeln (für die Herstellung etwa von Chips, Pommes, Kartoffelsalaten) gab es zunächst eine Preisrallye mit Notierungen bis zu 40 €/dt. Aktuell werden 10 bis 15 €/dt geboten.

Zuckerrüben: Erfreuliche Ernte-Aussichten

Nach zwei preislich sehr attraktiven Jahren ist die Fläche zum Anbau von Zuckerrüben in Niedersachsen um 10,5% auf 112.117 ha gewachsen. Das ist der erste wesentliche Anstieg seit dem Ende der Zuckermarktordnung der EU im Jahr 2017, welche den Anbauerinnen und Anbauern Mindestpreise und feste Abnahmemengen garantiert hatte.

Neben den klassischen Zuckerrüben-Anbauregionen in den östlichen Landkreisen legte der Anbau etwa im Emsland (+40% auf 3.558 ha gegenüber 2023) sowie im Landkreis Aurich (+640% auf 622 ha) zu. Rund 90% der Rüben werden für die Werke der Nordzucker AG angebaut.

Wegen der wetterbedingt späten Aussaat und auf Grund von Pilzkrankheiten gingen Fachleute zunächst von geringeren Erträgen als in den Vorjahren aus. Durch die regelmäßige Versorgung mit Regenwasser in Juni und Juli verbesserte sich die Nährstoffaufnahme der Rüben. Den Wachstumsrückstand konnten sie inzwischen mehr als ausgleichen. Erste Proberodungen deuten auf hohe Rübenerträge hin, die über dem Mittel der zurückliegenden fünf Jahr (78,9 t/ha) liegen dürften.

Über den Zuckergehalt in konventionell angebauten Rüben entscheidet das Wetter der nächsten Wochen. Öko-Zuckerrüben werden bereits seit vergangener Woche gerodet und verarbeitet.

Mais: Verzögerte Aussaat kann Ertrag schmälern

Anders als 2023 gehört der Mais nicht überall zu den Profiteuren dieses Erntejahrs. Die spät beginnende Aussaatzeit wurde von den regenreichen Witterungsbedingungen stark beeinträchtigt. Vor allem auf den schwereren Standorten kam es zu größeren Verzögerungen. Noch im Juni wurde mancherorts Mais ausgesät. Auf den bereits früh befahrbaren Flächen präsentieren sich die Bestände in der Regel mit mittleren bis guten Ertragsaussichten. Je später jedoch die Aussaat erst möglich wurde, desto geringer fallen die Ertragserwartungen aus.

Gut die Hälfte des Maises werden als Silomais für Milchkühe und für die Bullenmast eingesetzt, weitere knapp 200.000 Hektar werden in Biogasanlagen zur Gas-, Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Der übrige Mais bleibt länger stehen und wird als Körnermais in der Geflügel- und Schweinefütterung eingesetzt. Der Anbau von Silomais nahm 2024 leicht zu (+4,4% auf 472.186 ha), die Fläche für Körnermais blieb nahezu konstant (+0,3% auf 114.876 ha).

In weiten Teilen Niedersachsens hat die Maisernte bereits begonnen. Während es im Norden Niedersachsens wegen Staunässe auch Pflanzen und vereinzelt sogar Bestände gibt, die kaum erntewürdig sind, lassen erste Ertragsdaten aus dem östlichen Landesteil auf eine gute Ernte schließen. Für die Rinderherden wird es vielerorts reichlich frisches Futter geben.

Grünland: gute Massenerträge, kein Grundfuttermangel

Bei der Grundfutter-Erzeugung spielt auch das Grünland mit rund 700.000 ha eine bedeutende Rolle. Die Massenerträge sind in diesem Jahr dank der Niederschläge sehr gut. Die Nässe war zugleich der begrenzende Faktor bei der Qualität. Diese sieht recht unterschiedlich aus. Die Zeitfenster für den bestmöglichen Erntezeitpunkt – wenn Trockensubstanz-, Rohprotein- und Energiegehalt für die Rinderfütterung optimal sind – waren im Frühjahr stets recht kurz.

Ein großer Flächenanteil des Grünlands befindet sich auf grundwassernahen Moor-Standorten. Nach dem nassen Winter waren solche Flächen kaum befahrbar, Pflegemaßnahmen und Düngung waren vielerorts zunächst gar nicht möglich.

Im Laufe der Zeit verbesserten sich die Erntebedingungen. Bis Ende Juli haben die Futterbaubetriebe bereits ausreichend Trockenmasse geerntet – Grundfuttermangel wie in den zurückliegenden Dürrejahren ist nicht zu erwarten.

Auch für die Produktion von Heu waren die Erntefenster mit sonnigen und trockenen Witterungsbedingungen bis zur Mitte des Jahres recht klein. Erst Ende Juli und Anfang August herrschten längere Zeit optimale Erntebedingungen. Auch wenn die Heu-Qualität besser sein könnte: Die Erträge waren sehr gut. Das bedeutet viel Futter für Mutterkühe, Jungtiere und Pferde.

Ökolandbau: Weniger Umstellungsfläche als in Vorjahren

Mit gut 154.000 ha werden in Niedersachsen 6 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche nach den Regeln des Ökolandbaus bewirtschaftet. Seit 2021 hat sich der Öko-Boom verlangsamt – eine zeitweilig geringere Nachfrage nach Öko-Lebensmitteln sowie gesunkene Erzeugerpreise gehören zu den Ursachen. Die Zahlen der LWK-Agrarförderung zeigen aber auch für 2024 einen positiven Trend. Allerdings ist mit weniger zusätzlicher Umstellungsfläche zu rechnen als in zurückliegenden Jahren.

Niedersachsens Öko-Landwirtinnen und -Landwirte hatten ebenso wie ihre konventionell wirtschaftenden Kolleginnen und Kollegen mit den Folgen der nassen Bodenverhältnisse und der feuchten Witterung zu kämpfen. Erträge und Kornqualität sind bei der Öko-Wintergerste (-4% auf 2.566 ha) knapp durchschnittlich ausgefallen.

Auch beim übrigen Wintergetreide – bei Öko-Roggen (-17% auf 4.310 ha), Öko-Triticale (-31% auf 1.793 ha), Öko-Dinkel (-33% auf 1.261 ha) und Öko-Weizen (-32% auf 7.075 ha) – sind die Erträge meist mäßig. Die ersten Analysen lassen jedoch auf erfreuliche Backqualitäten bei den Rohprotein- und Feuchtklebergehalten schließen.

Öko-Hafer überzeugt bei Qualität

Beim Öko-Winterhafer (+30 % auf 210 ha) sind sehr gute Speisequalitäten erzeugt worden. Diese positiven Ergebnisse sind auch beim Öko-Sommerhafer (+17 % auf 2.901 ha) zu beobachten.

Durch die Vorgaben des Ökolandbaus – etwa den Verzicht auf Mineraldünger – ist es eine besondere Herausforderung, gute Backqualitäten zu erzeugen. Neben Standort, Fruchtfolge, organischer Düngung, Witterung und Erntezeitpunkt sind die Verfügbarkeit von Stickstoff im Boden sowie die Sortenwahl zentrale Faktoren.

Gute Nachfrage nach Öko-Körnerleguminosen

Bei den Öko-Körnerleguminosen entwickelten sich die Bestände angesichts der Umstände recht gut. Schäden durch tierische Schädlinge ließen sich oft regulieren. Die Erträge bei Öko-Ackerbohnen (-12% auf 2.733 ha), Öko-Lupinen (-5% auf 708 ha) und Körner-Erbsen (+4% auf 1.327 ha) fallen recht unterschiedlich aus. Die Lupinen-Ernte ist noch nicht abgeschlossen. Gleichwohl: Die Nachfrage nach heimischen Öko-Körnerleguminosen ist gut, es ist weiter mit stabilen Preisen zu rechnen.

Dank weiterhin guter Nachfrage hat überdies das Interesse am heimischen Öko-Sojabohnenanbau (+29% auf 1.418 ha) weiter zugenommen. Diese Kultur gehört zu den Profiteuren des diesjährigen Wetters – die Bedingungen bei der Aussaat im Mai und für das Wachstum waren bisher ideal. Bislang dominiert in Niedersachsen der Anbau von Öko-Soja als Tierfutter. Für den menschlichen Verzehr – etwa als Tofu – sind häufig spezielle Sorten und Qualitäten gefragt. Die Ökolandbau-Fachleute der LWK rechnen mit einer guten Ernte.

Der Öko-Silomais (+20% auf 6.385 ha) hatte es nach der Aussaat im Mai nicht immer leicht. Unbeständiges Wetter erhöhte den Aufwand für die mechanische Beikrautbekämpfung. Krähenfraß sorgte für Ausfälle. Wärme und Niederschlag ab Mitte Juni verbesserten die Wachstumsbedingungen erheblich. Deswegen erwartet die LWK eine überdurchschnittliche Öko-Maisernte.

Die Fläche für den Öko-Raps (-1% auf 1.077 ha) blieb nahezu konstant. Die Marktpreise haben sich zur Ernte hin verbessert. Den Jungpflanzen machten anfangs der Rapserdfloh und andere tierische Schaderreger zu schaffen. Die Schäden konnten die Bestände im Frühjahr meist ausgleichen. Die Erträge sind in diesem Jahr recht unterschiedlich – von deutlich unterdurchschnittlich bis gut.

Als alternative Ackerkultur blieben die Öko-Sonnenblumen beim Flächenanteil (-4% auf 534 ha) recht konstant. Die imposanten Pflanzen nutzten die warmen Phasen in Mai und Juni ebenso gut fürs Wachstum wie die ergiebigen Regenfälle. Für Ende September ist mit einer guten Öko-Sonnenblumen-Ernte zu rechnen.

Roboter pflegen Öko-Zuckerrüben

Das Interesse an der Öko-Zuckerrübe (+51% auf 2.131 ha) ist gewachsen. Nach guten Bedingungen während der Aussaat wurden viele Bestände von tierischen Schaderregern heimgesucht. Gegenspieler wie etwa Marienkäfer spielen im Pflanzenschutz für die Öko-Rübe eine noch größere Rolle als im konventionellen Rübenanbau.

Um Organisationsaufwand und Kosten für die Handarbeit bei der Beikrautregulierung zu reduzieren, setzen immer mehr Betriebe auf die Robotik. Auf etwa 40 Prozent der Öko-Zuckerrübenflächen werden mittlerweile selbstfahrende Hackroboter eingesetzt.

Durch die für diese Kultur günstigen Bedingungen ab Mitte Juni legten die Öko-Rüben deutlich an Masse zu. Dies lässt auf recht gute Ergebnisse bei der Ernte hoffen, die seit Ende August läuft.

Krautfäule setzt Öko-Kartoffeln zu

Die Niederschläge dieses Jahres konnten auch die Öko-Kartoffeln (+29% auf 3.212 ha) sehr gut für das Wachstum nutzen. Die Witterung bot aber auch der Krautfäule optimale Bedingungen. Diese Pilzerkrankung in den Griff zu bekommen, erwies sich als äußerst schwierig. Daher erwartet die LWK eine höchstens durchschnittliche Erntemenge. Wie gut die Qualitäten aussehen, lässt sich jetzt noch nicht abschätzen.

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